Sonntag, 22. Januar 2017

KA09 - Guadeloupe (Basse-Terre)



Nach meinem Ausflug in den östlichen Teil (Grande-Terre) von Guadeloupe letzte Woche habe ich heute einen Abstecher in den (süd-)westlichen Teil (Basse-Terre) gemacht, u.a. zu den Wasser­fällen von Carbet, die inmitten einer üppig-tropischen Regenwaldlandschaft liegen.



Ein MSC-Ausflug zu den Wasserfällen (Les Chutes du Carbet) hätte 63 € gekostet, ich habe 2.30 € für den Eintritt bezahlt und sonst nichts, weil ich von Pointe-à-Pitre aus die etwa 45 km (wieder) getrampt bin, ohne langes Warten war ich ab 10 Uhr mit 3 Mitfahrgelegenheiten in 75 min am Ein­gang zu den Wasserfällen, der Rückweg ging sogar noch schneller, wobei ich zuvor am Nach­mittag noch eine Küstenwanderung auf dem Sentier de la Grande Pointe (5 km) zum Parc Archéologique des Roches Gravées mit einigen präkolumbischen Petroglyphen unternommen habe.


Einer meiner "Umsteigeorte" von einem zum nächsten Auto


Hindutempel, Changy


La Soufrière (1467 m)


Allée Dumanoir, Capesterre-Belle-Eau

Meine 3. Mitfahrgelegenheit hat mich dann sogar den kompletten Weg von der Küstenstraße N1 bis zum Startpunkt der Wanderung zum Carbet-Wasserfall gefahren (gut 8 km auf der D4 bis auf knapp 600 m Höhe), obwohl der Fahrer eigentlich schon 5 km vor dem Abzweig an der N1 gewohnt hat - das war wohl seine "gute Tat" für den heutigen Sonntag - vielen Dank!








Straße D4 bis zum Startpunkt der Wanderung

Ab dem kleinen Besucherzentrum sind es zu Fuß nur etwa 20 min bis zum sog. "Zweiten Wasserfall von Carbet" (Deuxième Chute du Carbet), es gibt auch noch den "ersten" und "dritten", die Wanderungen dorthin dauern aber jeweils 3-4 Stunden und sind wesentlich schwerer.


Blick zum ersten (115 m) und zweiten (110 m) Wasserfall

















Wanderung zum 2. Wasserfall von Carbet

Näher kommt man derzeit leider nicht, der (ehemalige) Weg noch dichter an den Wasserfall ran war abgesperrt.






Rückweg

Anschließend bin ich noch etwa 3 km auf der Straße in Richtung Küste gelaufen, um dann einen kurzen Abstecher zum Grand Etang-See zu machen.







Weg bis zur Abzweigung zum See












Grand Etang (auf 405 m)

Den Rest des Weges zur Küste ging es dann wieder im Auto - wären die ersten, die angehalten haben, direkt zurück nach Pointe-à-Pitre gefahren, hätte ich mir gesagt: Prima, ich hatte einen schönen Tag auf Guadeloupe, also wieder zurück zum Schiff.

Allerdings hat mich das erste Auto dann nur unweit der Kreuzung D4/N1 abgesetzt, und ein Blick auf meine Landkarte hat gezeigt, dass es bis zum Parc Archéologique des Roches Gravées (mit präkolumbischen Felszeichnungen) nur knapp 10 km sind, und da ich für sowas schon immer zu begeistern war, habe ich mich spontan noch auf den Weg dorthin gemacht, schließlich war es auch erst 13:30 Uhr.



Strand bei Bananier (Anse Salee)



Direkt unter dem entsprechenden Straßenschild stehend haben mich zwei Einheimische aufgegabelt, die mich dann aber nicht direkt am Park rausgelassen haben, sondern etwa 5 km davor, am Ende einer Sackgasse, von wo aus ein Wanderweg bis zum anvisierten Park führte.
Laut der Angabe auf der Informationstafel vor Ort war für die einfache Strecke eine Laufzeit von 3 Stunden angegeben - angesichts meiner schwindenen Getränkevorräte war mein erster Gedanke: niemals gehe ich hier lang!



Allerdings hatte ich auch keine Lust, erst mal 20 min auf der Sackgasse zurück zur Hauptstraße gehen zu müssen (da hier außer mir keiner war, der mich hätte mitnehmen können), und schließlich war es doch genau das, was ich gerne mag: ein einsamer Küstenwanderweg durch unberührte Natur, ohne zig andere Touristen um mich herum (wie auf dem Weg zum Wasserfall). Also habe ich mich dann doch auf den Weg gemacht (auf dem es auch schon einige Petroglyphen zu sehen gibt), und da ich die zweite Hälfte des Weges nicht auf dem teilweise recht unwegsamen Wanderweg gegangen bin, sondern auf einer parallel dazu führenden Straße, habe ich bis zum archäologischen Park nur etwa 90 min gebraucht.
































Le Sentier de la Grande Pointe

Am Parc Archéologique des Roches Gravées in Trois-Rivières angekommen musste ich dann feststellen, dass - entgegen der Angaben in meinem Reiseführer - nur von Dienstag bis Samstag geöffnet ist! Da laufe ich stundenlang umher, erreiche mit letzter Kraft das Ziel und werde 50 m davor doch noch ausgebremst? Wie ärgerlich!
Zum Glück war das (provisorische) Eingangtor zum Park aber unverschlossen, also bin ich fix durchgeschlüpft und habe mir so doch noch die Felszeichnungen und den botanischen Garten, in dem sie gelegen sind, ansehen können.













Parc Archéologique des Roches Gravées, Trois-Rivières

Der Rückweg nach Pointe-à-Pitre ging dann ziemlich reibungslos mit nur 2 Mitfahrgelegenheiten, schneller wäre es mit einem Bus auch nicht gegangen, zumal mich das zweite Auto direkt bis zum Schiff gebracht hat.





Rückweg


Memorial de Débarquement de Christophe Colombus, Sainte-Marie


Zurück an der MSC Poesia (17 Uhr)


Sonnenuntergang (17:45 Uhr)


Abfahrt (20:30 Uhr)

Fazit: ein wirklich toller, erlebnisreicher Tag im westlichen Teil von Guadeloupe - das hätte mir keiner der organisierten MSC-Ausflüge so bieten können, schon gar nicht für nur 2.30 €! :-)

Weiter mit dem nächsten Tag: KA10 - St. Lucia

Für Bilder vom östlichen Teil von Guadeloupe von letzter Woche siehe KA02.

*** Labels: Pointe-a-Pitre, Trois-Rivieres

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