Samstag, 10. Juli 2021

AL10 - Weiherkopf (2 Flüge + Crash)



Wie vorhergesagt war heute relativ gutes (Flug-)Wetter, so dass wir nach dem Check-out aus unserer Ferienwohnung um 10 Uhr natürlich noch mal zum Landeplatz in Bolsterlang sind, wo man einen guten Überblick über die Flugbedingungen hat. Als sich schließlich einige Piloten "oben halten" konnten, sind auch wir gegen 11:30 Uhr in Richtung Startplatz am Weiherkopf los (Einzel­fahrt mit der Hörnerbahn für Gleit­schirmflieger: 13.50 € + 20 min zu Fuß steil bergauf).


Morgendlicher Blick von unserem Balkon


Am Landeplatz in Bolsterlang



Mit der Bahn nach oben


Startplatz für die Flugschulen an der Mittelstation


Startplatz "Knobel" (rechts) & Weiherkopf (1665 m)




Aufstieg zum Weiherkopf





Wie zu sehen hatten einige (wenige) Flieger eine deutliche Startplatzüberhöhung, was natürlich auch unser Ziel war. Allzu vielen Piloten ist das heute allerdings nicht gelungen, zahlreiche konnten sich jedoch eine Zeit lang im Hangaufwind halten, so dass heute – etwas Glück und Können voraus­gesetzt – Flüge von 30 min und länger durchaus realistisch waren.



Start von Christian

Um 13 Uhr hieß es auch für mich "Achtung Start!", heute mal wieder mit meiner GoPro-Helm­kamera (in der Hoffnung auf schöne Aufnahmen eines langen Thermikfluges).








Direkt nach dem Start konnte ich mich gut 10 min "vor dem Startplatz" halten, das hatte ich hier so noch nie geschafft, schön.


Oberhalb des "Knobel", rechts der Weiherkopf

Anschließend wollte ich weiter zur nächsten "verheißungsvollen Stelle", wo der Nordostwind vom Hang schön nach oben gelenkt wird, genau da war auch Christian in der Ferne beim Kreisen zu sehen (blauer Pfeil).


Links oder rechts lang?

Da ich auf dem "roten Weg" einen Umweg geflogen und dadurch vermutlich mit deutlich weniger Höhe am Ziel angekommen wäre, entschied ich mich spontan für den direkten Weg ... wie es weiter ging, seht ihr im Bewegtbild:



Offenbar war der "grüne Weg" leider die falsche Entscheidung, denn durch den Gegenwind kam ich deutlich langsamer voran als gedacht, zudem gab es hier keinerlei Thermik mehr, so dass es schneller nach unten ging als gewünscht. Als mir das klar wurde, war ich aber schon in der Sack­gasse – auch ein Blick nach rechts (bei 0:40) zeigte keinen Ausweg mehr, auch nicht mit einem Umweg.

Mit 1-2 Metern mehr Höhe wäre ich vielleicht auch noch über die letzte Kuppe gekommen, danach wäre es wieder etwas steiler geworden, so dass ich die Hoffnung hatte, hier doch noch heil rauszukommen – daher war die "Landung" auch etwas unsanft, weil ich ja eigentlich gar nicht landen wollte, also auch die Füße nicht lande-/laufbereit hatte ... letztlich ist aber nichts passiert, und wie man sieht dachte ich auch gleich nach der Landung daran, von dort bzw. dem Beginn der Lichtung wieder wegzustarten (nachdem ich unten am Landeplatz Bescheid gesagt hatte, dass ich wohlbehalten gelandet bin und sich niemand Sorgen machen braucht).


Blick zum möglichen Startplatz

Da der Hang dort oben deutlich steiler war, wäre ein Start dort vermutlich gut möglich gewesen – vielleicht hatte ich aber in der Woche zuvor auch etwas zu viel den X-Alps-Piloten (online) zu­ge­schaut, so dass ich mich schnell doch für die zeitaufwändigere, aber eben auch sicherere Variante entschied: meinen Kram zusammenpacken und mich zu Fuß auf den Weg machen. Ich wusste zwar nicht, wo genau ich eigentlich bin und wohin der Weg führt, konnte aber erahnen, dass ich etwa auf Höhe der Mittelstation war und hatte die Hoffnung, dort rauszu­kommen ... was nach etwa 15 min zum Glück auch der Fall war.


GPS-/Variodaten meines Fluges (13 min)


Mein "Landeplatz" (13:15 Uhr)





Weg zur Mittelstation

Theoretisch hätte ich am Startplatz unterhalb der Mittelstation gleich wieder starten können, allerdings ist von hier ein Thermikeinstieg nahezu unmöglich, und da mich der nette Herr an der Bahn nach Schilderung meiner Misere noch mal nach oben hat fahren lassen, bin ich tatsächlich noch ein zweites Mal den steilen Anstieg zum Weiherkopf hoch­gelaufen.


Wieder an der Bergstation der Hörnerbahn (14 Uhr)

Am Startplatz angekommen war ich der einzige Flieger dort, und auch sonst waren inzwischen (14:30 Uhr) alle Piloten mangels Thermik gelandet; da die Startbedingungen aber weiterhin ok waren, bin ich natürlich trotzdem noch mal raus – letztlich dann zwar ohne den erhofften "langen Thermikflug" heute, aber immerhin mit 2 (kurzen) Flügen zum Abschluss unserer 10 Tage hier im Allgäu.


Wieder startbereit am Weiherkopf (14:35 Uhr)






Start am Weiherkopf


Blick zu meinem "Landeplatz" – diesmal aus sicherer Höhe!



Der Weg von dort zur Mittelstation



Da dann die Batterie meiner Helmkamera leer war, gibt es vom Rest des Fluges noch ein paar Aufnahmen mit meiner normalen Kamera.







Blick auf Bolsterlang & Umgebung



Meine Landung (Danke Sabrina!)


Am Landeplatz


GPS-/Variodaten meines 2. Fluges (12 min)


Abfahrt in Richtung Norden (15:45 Uhr) – Bye Bye Allgäu!

Fazit: trotz des etwas durchwachsenen Wetters hatten wir wieder eine wirklich schöne Zeit hier im Allgäu, mit einigen Flügen, einer unfreiwilligen Landung, ein paar sehr schönen Wanderungen sowie viel leckerem Essen am Abend – jeweils in netter Begleitung, was will das Urlauberherz mehr?

PS: Weitere Bilder vom Gleitschirmfliegen im Allgäu gibt es auf meinen Seiten von September 2020, im letzten Eintrag ist dort gerade erst ein Video mit den "besten Szenen" der Woche hinzu­gekommen, das ich auch hier einfach noch mal eingefügt habe:



PPS: 2 Monate später war ich erneut im Allgäu zum Fliegen, siehe Allgäu #8.

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Für Neueinsteiger auf meinen Seiten gibt es hier (klicken!) einen Überblick darüber, was es hier sonst noch alles zu sehen gibt – viel Spaß beim virtuellen Verreisen!

Ein Klick auf die Bilder öffnet sie übrigens in groß!