Nach 14 Nächten auf der Costa Favolosa ging es heute früh in Bremerhaven wieder von Bord und anschließend zurück nach Hamburg.
Ich steht zwar nicht gerne früh auf, aber noch weniger gerne stehe ich irgendwo an, und da sich die Ausschiffung nach vorgegebenen Zeiten erfahrungsgemäß immer stark verzögert, habe ich mein Gepäck lieber selbst mit von Bord genommen und konnte so heute (nach einem sehr frühen Frühstück) schon um 7:35 Uhr vor allen anderen von Bord gehen, die ihr Gepäck bis Mitternacht vor die Kabinentür stellen mussten, um dann heute gruppenweise ab 8 Uhr nach und nach von Bord zu gehen und ihr Gepäck in der Ankunftshalle wieder zu suchen. So hat man es zudem auch immer im Blick, niemand wirft es unsanft herum und man kann morgens "ganz normal" seine Gepäckstücke packen, anstatt Zahnbürste & Co. im Handgepäck verstauen zu müssen.
Ankunft in Bremerhaven (7 Uhr)
Bis 7 Uhr hatte es in Bremerhaven noch stark geregnet, ab dann war es aber zum Glück trocken, so dass ich wie geplant wieder zu Fuß zum Bus (30 min bis zur Haltestelle "Schleusenstraße") gehen konnte, um von dort bis zum Bahnhof zu fahren.
Es geht final von Bord (7:35 Uhr)
Noch nichts los am Kreuzfahrt-Terminal Columbuskaje
Weg zur Bushaltestelle
Unmittelbar nach Ankunft am Bahnhof (8:30 Uhr) ging es mit der Bahn über Buxtehude weiter nach Hamburg, so dass ich schließlich noch vor 12 Uhr wieder zu Hause war.
Home sweet home: Ausblick vom Balkon um 19 Uhr ...
... und am nächsten Morgen um 6:15 Uhr
Fazit: viele schöne Erlebnisse in Norwegen – aber wohl noch nie war ich so wenig traurig darüber, dass eine Reise zu Ende war!
Route und Wetter haben auch diesmal zu einer wirklich schönen Reise beigetragen – schon nach der tollen Wanderung zum Preikestolen bei Sonnenschein pur am ersten Tag in Norwegen stand für mich fest, dass sich diese Reise "gelohnt" hat und alles, was danach noch kam, als "Bonus" zu sehen war und eine schöne Reise nur noch umso schöner gemacht hat. Weitere Wanderungen u.a. in Åndalsnes, Bodø, Narvik sowie zum Ryten auf den Lofoten haben zu vielen unvergesslichen Erlebnissen an Land geführt, bei denen sich die beeindruckende Landschaft Norwegens von ihrer besten Seite gezeigt hat, zumal auch das Wetter insgesamt gesehen sehr passabel war (und allemal besser als in Hamburg).
Preikestolen (01.08.23)
Weniger schön aber war es diesmal an Bord, da aufgrund der Ferien in vielen Bundesländern (und auch in Frankreich und Italien) von etwa 3300 Passagieren (was bei 1508 Kabinen ohnehin schon ein "volles Schiff" bedeutet) geschätzt mindestens 500 Kinder aller Altersbereiche dabei waren (da diese bis 17 Jahren in der Kabine der Eltern kostenlos mitfahren können), vielleicht waren es sogar auch noch einige Hundert mehr.
Es gab auf dem Schiff fast keinen ruhigen Ort, an dem man nicht Babygeschrei, herumtobende Kinder oder lautstarke Jugendliche gehört hat, selbst um Mitternacht sind sie regelmäßig über die Gänge gepoltert. Der mittlere Poolbereich (Lido dell'Ondina) war fest in Kinderhand, zumal es leider weder Eltern noch Personal gestört hat, dass die Hinweisschilder, dass die Whirlpools erst ab 16 Jahren benutzt werden dürfen, komplett ignoriert wurden. Hier drin war es mir zwar egal, da ich mich aufgrund des hohen Geräuschpegels (hier fand auch jeweils die (Kinder-)Animation statt) ohnehin nie lange in diesem Bereich aufgehalten habe, allerdings sind auch in den beiden Whirlpools am Heck im Laufe der Fahrt immer mehr Kinder, teilweise gemeinsam mit den Eltern, drin gewesen (wobei es mir hier auch ohne die Kinder meist viel zu voll war). Nur, wenn man antizyklisch sein Glück versucht hat, konnte man sich hier mal in aller Ruhe umsprudeln lassen (also etwa vormittags, wenn die meisten Passagiere gerade an Land waren, wie in Narvik).
Lido dell'Ondina (03.08.23)
Auch in meiner Kabine hatte ich nur wenig Ruhe, da gleich nebenan zwei deutsche Teenager-Mädchen untergebracht waren, die regelmäßig bis um 2 Uhr nachts laut rumgekichert haben. Zudem war ab der zweiten Woche tagsüber auch noch ein lautes Klopfgeräusch zu hören (vom Maschinenraum des Pools direkt nebenan), das nach Meldung an der Rezeption zwar manchmal behoben werden konnte, am nächsten Morgen ging es aber jeweils wieder von vorne los, so dass es wieder galt, jemand Zuständigen zu finden, um den offensichtlichen Defekt erneut zu reparieren.
Rampestreken in Åndalsnes (02.08.23)
Zu den allgemeinen Bedingungen an Bord verweise ich auf das Fazit zu meiner Reise mit der baugleichen Costa Fascinosa im letzten Sommer auf der Ostsee (wenig attraktive/genutzte Außenpromenade auf Deck 3, eingeschränkte Sicht direkt nach unten von den oberen Außendecks, kaum gute Sitzplätze im Bordtheater), ergänzen möchte hierzu lediglich die Situation im Buffet-Restaurant auf Deck 9:
Hier darf man sich weiterhin nicht selbst bedienen, sondern muss einer Person hinter dem Tresen sagen, was man auf den Teller gelegt haben möchte. In 2022 dachte ich noch, dies sei den Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie geschuldet, aber inzwischen scheint dies Standard bei Costa zu sein, da es vermutlich 1) insgesamt hygienischer ist und 2) auch zu weniger Resten auf den Tellern führt; kurioserweise gibt es im "Bedien-Restaurant" auf Deck 3 das Frühstück jedoch als Buffet zur Selbstbedienung – wirklich konsequent ist das Hygienekonzept also nicht (mehr) umgesetzt.
So löblich beide Gründe auch sind, führt dies aber leider auch dazu, dass es für alle Reisenden zu längeren Wartezeiten kommt, da es auch nur eine Schlange für das gesamte Buffet gibt: wenn also jemand z.B. an der Station für die Nudeln, die jeweils ganz frisch zubereitet werden, warten muss, müssen auch alle anderen dahinter jeweils warten – auch wenn an den Hauptspeisen oder den Nachtischen inzwischen niemand mehr steht. Für einen "zweiten Nachtisch" konnte man sich zwar auch meist an der falschen Seite der Schlange schnell einen geben lassen, ich hatte dabei aber immer das Gefühl, mich gerade "vorzudrängeln", auch wenn dadurch gar niemand länger anstehen musste.
Ristorante Buffet Ca' d'Oro (Deck 9)
Zudem war auch völlig unklar, welche der 4 Theken eigentlich jeweils geöffnet hatte, so dass es manchmal an der Haupttheke im Heck eine lange Schlange gab (wo man teilweise 10 min anstehen musste), während man an den beiden seitlichen Theken (die man aber vom Hauptbereich nicht einsehen kann) gleich dran gekommen wäre.
Wenn man aber vielleicht gar nicht den Anspruch hat, "möglichst schnell, d.h. ohne langes Anstehen zu seinem Essen zu kommen", sucht man auch gar nicht erst die Theke, wo es jeweils gerade am schnellsten geht und stellt sich ganz unbekümmert immer an der Haupttheke an, auch wenn es da halt meistens am längsten gedauert hat, was denjenigen aber womöglich gar nicht stört, weil er ja gar nicht weiß, dass es wo anders viel schneller gegangen wäre und ihm das ohnehin egal ist ... und ich habe tatsächlich auch Stimmen gehört, die das Prinzip der einen Schlange sehr praktisch fanden: "So muss man nur ein Mal anstehen und hat danach dann sein ganzes Menu auf dem Tablett, toll" – es gibt also durchaus auch positive Meinungen zu den Costa-spezifischen Eigenarten an Bord, das möchte ich hier nicht unerwähnt lassen.
Schlange im Buffet-Restaurant (Seetag #1, 31.07.23)
Von mehreren Passagieren, die abends in den Bedien-Restaurants waren, habe ich gehört, dass es hier oft insgesamt 2 h oder länger gedauert, bis von der Vorspeise zum Nachtisch alles nach und nach serviert wurde – da war es mir dann doch noch lieber, oben ein paar Minuten zu warten, aber nach insgesamt 20 min mit dem Essen fertig zu sein.
Fazit vom Fazit: ich werde sicher wieder eine Kreuzfahrt machen, da trotz aller Unannehmlichkeiten das "Reisen über Nacht" schon eine sehr bequeme (und mit Last-Minute- oder anderen Sonderangeboten auch günstige) Art ist, um sich verschiedene Orte einer Region anzusehen – aber möglichst nicht mehr zur Ferienzeit!
Nicht ohne Grund mache ich ja mit Vorliebe sogenannte "Trans-Reisen", da diese Fahrten (etwa über den Atlantik oder durch den Suezkanal) meist nicht ausgebucht und daher recht günstig zu bekommen sind und sich zudem auch nur eher wenig Kinder an Bord befinden - win-win-win! 😀
Seetag #2 (03.08.23)
Zum Abschluss wie üblich ein Blick auf meine Reisekosten, die diesmal wirklich sehr überschaubar sind:
Zu den 874 € für die Kreuzfahrt kamen noch hinzu: 11 € für Bus und Tram nach/in Amsterdam, 50 € für die beiden Taxifahrten zwischen Stavanger und dem Startpunkt der Wanderung zum Preikestolen, 21 € für die Talfahrt mit der Seilbahn in Narvik sowie 25 € für die heutige Bahnfahrt zurück nach Hamburg (für den Hinweg hatte ich noch das schon "abbezahlte" 49-€-Ticket von meinem Besuch auf Norderney Anfang Juli). Zusammen ergibt dies gerade mal 981 € für eine 14-tägige Reise nach Norwegen inkl. Verpflegung (entspricht gut 65 € pro Reisetag).
Hinzu kommen eigentlich noch 199 € für das unbegrenzte (und meist ziemlich langsame) WLAN an Bord, die habe ich aber komplett mit den 200 € Bordguthaben bezahlt, die man als "Shareholder Benefit" pro Kabine bekommt, wenn man mindestens 100 Aktien des Mutterkonzerns Carnival (WKN 120071) besitzt und vor Abfahrt nachweist (gilt u.a. auch für Reisen mit AIDA).
Lucy am Kvalvika Beach auf den Lofoten (06.08.23)
PS: Inzwischen ist auch der Eintrag zur Wanderung zum Kvalvika Beach/Ryten auf den Lofoten überarbeitet und um zahlreiche Bilder und Infos ergänzt, da war ja während der Reise nur Zeit für einen verkürzten Eintrag mit nur wenigen Bildern/Erklärungen – schaut also ruhig noch mal rein!
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