Samstag, 16. Februar 2019

MD03 - Pico Ruivo (1862 m)



Heute auf dem Plan: die "Königstour" auf Madeira, vom Pico do Arieiro auf den höchsten Berg der Insel, den Pico Ruivo (1862 m) - und wieder zurück.

Auf einem spektakulären Höhenweg bieten sich dabei entlang der drei höchsten Gipfel in Madeiras Parque Natural immer wieder neue, grandiose Aussichten auf die umliegende Bergwelt.
Obwohl der Startpunkt schon auf 1818 m liegt, sind je Strecke (knapp 6 km, 2:40 h) etwa 1300 m bergauf und -ab zu überwinden, was eine gewisse Kondition erfordert; dabei geht es über unzählige Stufen und oft auch direkt entlang steil abfallender Felsen, wobei alle heiklen Stellen durch Seile bzw. Geländer bestens abgesichert sind (Route 34 im Rother Wanderführer von 2018).


Sonnenaufgang (8 Uhr, vom Balkon aus gesehen)

Die Wettervorhersage für heute war zwar nicht ideal, aber doch vorwiegend sonnig und insgesamt besser als für die nächsten Tage, also habe ich mich am Morgen auf den Weg zum Pico do Arieiro gemacht, auf dessen Gipfel man bequem mit dem Auto fahren kann (ab Caniço de Baixo 24 km bzw. 40 min).







Unterwegs zum Pico do Arieiro


Blick zur Hauptstadt Funchal (siehe KT20)


Poco da Neve ("Iglu" zum Kühlen von Eis, siehe MAD03)

Mit der Fahrt um die letzte Kurve vor dem Gipfel waren dann plötzlich doch Wolken aufgezogen - genau dort, wo der Wanderweg entlang ging, so dass man diesen nach wenigen Metern gar nicht mehr sehen konnte, ganz zu schweigen von den Bergen dahinter, wo es hin gehen sollte. War heute vielleicht doch kein guter Tag für diese Tour?



Als Vollzeitoptimist habe ich mich dann doch fertig gemacht, bei nur 6 Grad auf 1800 m Höhe (um 9:30 Uhr) und kühlem Wind war ich zunächst dankbar um 2 Jacken, Schal und auch Handschuhe.

Nach nur etwa 5 min in den Wolken war der Blick dann zum Glück doch wieder frei, 10 min später landeten Jacke, Schal und Handschuhe im Rucksack und weitere 15 min später auch die Fleece­jacke, für den Rest des Tages reichte dann dank nachlassendem Wind und viel Sonnenschein (sowie auch der Anstrengung) ein T-Shirt völlig aus.






Blick zurück zum Pico do Arieiro





















Wie auch bei der Levada-Wanderung gestern ging es heute durch mehrere Tunnel, wobei heute alle sehr breit, hoch und gerade sowie auch ziemlich trocken waren, so dass man zur Not auch ohne zusätzliche Lichtquelle durchgekommen wäre, eine Taschenlampe schadete aber definitiv nicht.



























Etwa 15 min vor dem Gipfel trifft man auf den Pflasterweg, der von der Achada do Teixeira bequem in nur etwa einer Stunde auf den Pico Ruivo führt, so dass ab hier bis zum Gipfel wesentlich mehr Wanderer unterwegs waren (siehe MAD10 für meine Bilder aus dem Dezember 2012 von dieser sehr einfachen Route).





Kurz vor dem Gipfel zeichnete sich dann ab, dass man von oben leider kaum was sehen konnte, da – typisch für die Mittagszeit hier – mehr und mehr Wolken aufzogen und die umliegende Bergwelt fast komplett einhüllten, auch wenn der Gipfel selber zumeist in der Sonne lag.


Gipfel des Pico Ruivo (1862 m)

Gerade für heute aber galt ja: "Der Weg ist das Ziel" – und dieser lag ja nahezu durchgehend in der Sonne (sofern er nicht durch die aufragenden Bergflanken abgeschattet war), also war der eingeschränkte Ausblick am Pico Ruivo gut zu verschmerzen, zumal ich diesen ja schon im Dezember 2012 genießen konnte.





Einige Wanderer haben nach 5 min am Gipfel wieder den Rückweg angetreten, da manchmal wirklich gar nichts zu sehen war, besonders in Richtung Süden und Westen; ich habe aber ganze 45 min am Gipfel verbracht und so immerhin gelegentlich mal einen kurzen Blick durch ein paar Wolkenlücken erhaschen können.












360°-Panoramablick vom Pico Ruivo von 2012 (für weitere Bilder siehe MAD10)

Um 13 Uhr habe ich mich dann auf den Rückweg gemacht, der wieder schön in der Sonne lag.





























Auch wenn das Ziel am Ende der Wanderung scheinbar schon zum Greifen nahe ist, gerade in den letzten 45 min geht es fast durchgehend über unzählige Stufen bergauf, was wirklich die letzten Kraftreserven aus dem Körper zieht, sofern man kein Profisportler ist.










Die Treppen nehmen scheinbar kein Ende ...



Blick zum Pico Ruivo





Hurra, geschafft! (Pico do Arieiro, 1818 m)

Um das gute Wetter heute noch etwas zu nutzen, habe ich auf dem Rückweg einen kleinen Umweg über die relativ neue und wenig befahrene Straße in Richtung Eira do Serrado gemacht und so noch ein paar schöne Ausblicke zum Ausklang des Tages genießen können.




Miradouro do Paredão: Blick auf Curral das Freiras













Miradouro Eira do Serrado, Blick nach Curral das Freiras (siehe MAD11)


Blick zum Pico Ruivo


Fahrt bergab in Richtung Funchal


Igreja de Santo António

Als letztes ging es noch zum Miradouro do Pico dos Barcelos, von dem aus sich besonders am späten Nachmittag ein toller Blick auf Funchal und die Umgebung bietet.









Miradouro do Pico dos Barcelos


Igreja de São Martinho


Forte de São Tiago (siehe KT20)

Fazit: eine anstrengende aber ebenso tolle Bergetappe - dies war die Wanderung, die ich in diesem Urlaub auf jeden Fall machen wollte, alles was ab jetzt noch kommt ist also quasi "Bonus". :-)

Gefahren heute: 65 km.

Direkt zum nächsten Eintrag: MD04 - Sonne & Regen

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Für Neueinsteiger auf meinen Seiten gibt es hier einen Überblick darüber, was es hier sonst noch alles zu sehen gibt - viel Spaß beim virtuellen Verreisen!

Ein Klick auf die Bilder öffnet sie übrigens in groß!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

SUPER!!!
CB