Freitag, 30. März 2018

KT13 - Tortola & Virgin Gorda (BVI)



Als letzten Stopp vor unserer Transatlantikfahrt mit der MSC Opera haben wir heute die Insel Tortola angelaufen, mit 56 km² (und 24.000 Einwohnern) die größte der über 60 (meist unbe­wohnten) Britischen Jungferninseln (British Virgin Islands, BVI), einem britischen Übersee­gebiet am nördlichen Ende der Kleinen Antillen.

Da Tortola bzw. die Hauptstadt Road Town eher wenig Sehenswürdigkeiten bietet, habe ich einen Ausflug zur benachbarten Insel Virgin Gorda unternommen, wo es mit The Baths einen wirklich sehenswerten Küstenabschnitt gibt, an dem (ähnlich wie auf den Seychellen) große, vom Meer rundlich geschliffene Granitblöcke mehrere Sandbuchten mit türkisgrünem Wasser spektakulär einrahmen und es zwischen den Stränden auch noch einige Felstunnel und Höhlen zu entdecken gibt.











Ankunft in Road Town, Tortola

Der Besuch von The Baths ist einer der am meisten gebuchten Ausflüge auf Kreuzfahrtschiffen, die Tortola anlaufen, so dass sich dort oft mehrere hundert Touristen in den kleinen Buchten drängeln, was nicht gerade meiner Vorstellung eines entspannten Urlaubstages entspricht.

Heute gab es allerdings gleich mehrere glückliche Umstände, die den Tag für mich zu einem besonders schönen Erlebnis gemacht haben: zum einen war unsere MSC Opera das einzige Schiff im Hafen (anders als im Januar 2017), zum anderen wurden gestern alle von MSC angebotenen Ausflüge nach Virgin Gorda wegen "schlechter Wetterprognose" komplett abgesagt, so dass sich insgesamt nur etwa 2-3 Dutzend Passagiere auf eigene Faust auf den Weg gemacht haben, um dann vor Ort auch noch mit einem Bilderbuchwetter belohnt zu werden! Außerdem war gerade Ebbe, als wir dort waren, so war von den Stränden mehr zu sehen und bei manchen Felstunneln ging einem das Wasser nur bis zu den Knöcheln, bei Flut reicht es wohl teilweise bis zur Hüfte; lediglich zum Baden war die Brandung heute zu stark, aber das hatte ich ohnehin nicht vor.





MSC Opera am Pier von Road Town

Nach dem Anlegen um 8 Uhr und einem schnellen Frühstück bin ich um 8:40 Uhr von Bord und in knapp 10 min direkt zum Fähranleger, um die 9-Uhr-Fähre von Speedy's zu erreichen (Hin- und Rückfahrt für 30 US$, je Strecke 40 min/20 km).







Überfahrt nach Virgin Gorda

Auf Virgin Gorda angekommen haben dann alle andere Touristen einen von Speedy's bereit­gestellten Shuttlebus direkt zum Strand genommen (für 8 US$ retour), während ich die etwa 3 km zu Fuß gegangen bin und so noch etwas mehr von der Insel gesehen habe, die wie St. Martin ebenfalls im September 2017 von Hurrikan Irma schwer getroffen wurde, so dass auch hier vielerorts noch immer massive Schäden sichtbar sind.















Spanish Town, Virgin Gorda

Während des gesamten Tages waren fast überall auf der Insel ständig unzählige weiße (und einige orangene) Schmetterlinge zu sehen, das habe ich so auch noch nie vorher irgendwo erlebt!




















Spring Bay, Virgin Gorda

Der Eingang zum The Baths National Park (Eintritt: 3 US$) befindet sich auf einem kleinen Hügel, von dem aus man über mehrere Pfade die verschiedenen Buchten erreichen kann.

























Stoney Bay, Virgin Gorda






















Devil's Bay, Virgin Gorda

Anschließend ging es weiter zur eigentlichen The Baths-Bucht - der Weg dorthin führt durch mehrere von den Felsen geformte Tunnel und Höhlen, die teilweise sehr eng und niedrig sind und durch die man nicht trockenen Fußes gelangt.
Durch meine ausgiebigen Abstecher zur Spring Bay, Stoney Bay und Devil's Bay waren inzwischen die meisten Touristen offenbar schon wieder auf dem Rückweg, denn auch die letzte Bucht hatte ich fast für mich alleine.
































Weg durch die Felsen zu The Baths


Kurzzeitig wurde es dann mal ziemlich bewölkt ...


... während es auf Tortola heftig regnete!

Nach wenigen Minuten verzogen sich die Wolken aber wieder und es war wieder so schön sonnig wie zuvor (bei etwa 29 Grad).





















The Baths







Rückweg zum Hafen















Rückfahrt nach Tortola

Zurück auf Tortola habe ich dann noch einen kurzen Rundgang durch die Stadt (Road Town) gemacht, auch hier hat der Hurrikan Irma leider heftig gewütet und schwere Schäden hinterlassen; die Aufräumarbeiten sind auch ein halbes Jahr später noch immer noch voll im Gange und es wird wohl noch Jahre dauern, um die Folgen komplett zu beseitigen.















Road Town, Tortola

Hier noch einige vorher-nachher-Vergleiche von 2017 zu 2018 von Orten, an denen ich zufällig jeweils aus einer ähnlichen Perspektive ein Foto gemacht habe:



Sir Olva Georges Plaza (2017 vs. 2018)



Main Street (2017 vs. 2018)



St. Georges Anglican Church (2017 vs. 2018)



Methodist Church (2017 vs. 2018)



Methodist Church (2017 vs. 2018)

Für weitere Bilder aus Road Town vor Hurrikan Irma siehe den Eintrag von Januar 2017.

Um kurz nach 17 Uhr war ich wieder auf dem Schiff, bevor es dann um 18 Uhr los ging:
Europa, wir kommen - denn erst in genau einer Woche werden wir wieder mit Madeira Land sehen und betreten!











Abfahrt von Tortola gen Europa

Fazit: ein wirklich toller Tag auf Virgin Gorda – für gerade mal 33 US$ (knapp 30 €), der orga­nisierte Ausflug über MSC hätte 89.95 € gekostet und wäre nur etwa 2½ Stunden auf der Insel gewesen, während ich fast 6 Stunden Aufenthalt dort hatte.
Und: Wettervorhersagen sollte man nicht immer trauen!

Zum nächsten Eintrag: KT14-19 - Seetage #4-9 (Transatlantik)

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