Mein letzter kompletter Tag auf Kreta, den ich hauptsächlich in und um Ágios Nikólaos herum verbracht habe, immer mit drohenden Regenwolken in Sichtweite, teilweise jedoch auch mit Sonnenschein - besser als das aktuelle nass-kalte Wetter in Hamburg war es allemal!
Am Morgen bin ich erst noch mal durch Ágios Nikólaos gebummelt, das ich ja gestern nur in der Abenddämmerung gesehen hatte (Bilder davon siehe am Ende von KR10).
Links (noch mal) mein Hotel Victoria (siehe KR10)
Marina (mit der Ocean Majesty)
Voulisméni-See, Ágios Nikólaos
Agía Triáda
Keine Stadt ohne Ausgrabungsstätte ...
Kitroplatia Beach
Anschließend ging es weiter ins Bergdorf Krítsa, ca. 10 km südwestlich von Ágios Nikólaos, mit der Kirche Panagía i Kerá mit Fresken aus dem 13. Jahrhundert (die in der Agía Triáda (siehe oben) sind alle neuzeitlich).
Krísta
Panagía i Kerá (mit Kreuzfahrt-Touristen ...)
Nur 2 km nördlich von Krísta sind die ca. 2500 Jahre alten Ruinen von Láto zu besichtigen - wenn denn das Eingangstor nicht verschlossen wäre, obwohl ich diesmal sogar zu den dort angegebenen Öffnungszeiten vor Ort war!
Den Spuren am Gitter rechts davon nach zu urteilen schien es aber nicht unüblich, sich die Ruinen trotzdem anzusehen - und kaum dass ich dort stand, kamen tatsächlich eine kleine Gruppe (älterer) Franzosen sowie einige Russen (von denen es hier auf Kreta nur so wimmelt!) des Weges - jenseits vom Zaun, den man dank des kleinen Mäuerchens dort wirklich prima überwinden kann ...
Ruinen von Láto
Wirklich unverständlich, warum auch hier wieder kein Geld mit den Touristen gemacht wird, zumal die Ruinen wirklich mehr hergeben als so manch andere Ausgrabungsstätte, die ich auf Kreta gesehen habe (ob des zumeist bedeckten Himmels habe ich nur sehr wenige Fotos gemacht). Man ersetze die Olivenbäume durch Lamas, schon sähe Láto wie Ruinen in den peruanische Anden aus!
Am Nachmittag ging es dann noch nördlich von Ágios Nikólaos die Küste entlang zur (Halb-)Insel Spinalónga sowie der kleinen vorgelagerten (unbewohnten) Festungsinsel Kalídon, beliebtes Ausflugsziel für Bootstouren im Golf von Mirabello und eigentlich ein "Muss" für jeden Kreta-Touristen, das ich mir aber wegen des durchwachsenen Wetters dort fürs nächste Mal aufgehoben habe.
Randnotiz: alle Touranbieter werben mit Ausflügen "nach Spinalónga", was jedoch die wesentlich größere der beiden Inseln ist (und die man über Damm und Brücke sogar zu Fuß erreichen kann) - warum sie die kleine Festungsinsel nicht bei ihrem richtigen (antiken) Namen nennen (den sie seit 1954 ganz offiziell wieder hat), ist mir ein Rätsel.
Brücke zur Insel Spinalónga
Reste einer Basilika aus dem 5. Jh. auf Spinalónga
Kalídon
Als ich eigentlich schon wieder auf dem Rückweg war, gab es zum Abschluss auch noch mal einen sonnigen Blick auf Kalídon.
Kalídon
Am Abend ging es dann zurück nach Heráklion (Hotel Mirabello, wie auch in den ersten beiden Tagen hier), wo ich meinen Mietwagen wieder abgegeben habe und von wo aus es dann morgen per Boot nach Santorin weiter geht.
Apropos Mietwagen: in 8 Tagen bin ich mit dem Fiat Panda insgesamt 1356 km gefahren (also im Schnitt etwa 170 km/Tag), bei einem Durchschnittsverbrauch von 5.2 l/100 km - und horrenden Benzinpreisen von 1.79 €/l und mehr!
Als ich zu Silvester 2008/09 in Athen und Umgebung war, lag der Benzinpreis dort noch bei 0.77 €/Liter - kein Wunder, dass die Griechen derzeit regelmäßig gegen ihre Regierung auf die Barrikaden gehen, die den Hauptteil der Preiserhöhung zu verantworten hat. Allein im letzten Jahr mussten über 1000 Tankstellen in Griechenland schließen, da nicht etwa die Steuereinnahmen rasant angestiegen sind, sondern die Leute einfach deutlich weniger mit dem Auto fahren (können).
Naja, vielleicht trägt es ja (neben den positiven Effekten auf die Umwelt) auch dazu bei, die Zahl der Verkehrstoten in Griechenland etwas zu reduzieren, da liegen sie nämlich (zusammen mit Rumänien) europaweit auf Platz 1 (mit fast doppelt so vielen Toten je Million Einwohner (130) als der Durchschnitt!), was bei der Fahrweise der Griechen aber auch kein allzu großes Wunder ist - der griechische Autofahrer ist nämlich entweder Raser (d.h. fährt 20 km/h oder mehr als die erlaubten 90 auf Landstraßen) oder Bummler (fährt 20 km/h weniger als erlaubt), und beide zusammen vertragen sich nun mal nicht besonders gut auf der gleichen Straße.
Was Kreta betrifft gibt es die sog. "New Road", eine Schnellstraße fast an der gesamten Nordküste entlang, die garantiert die meisten Unfalltoten auf Kreta zu verbuchen hat, da sie selbst für mich (der wirklich gerne - und natürlich auch gut - Auto fährt) mit einem hohen Stresserleben in Verbindung stand und wirklich ständig ein Maximum an Aufmerksamkeit erfordert hat. Bis auf den Bereich um Heráklion herum ist sie je Richtung nämlich nur einspurig mit einem breiten Seitenstreifen, und selbst wenn man sich brav an die erlaubten 90 km/h hält, wird man ständig von den Rasern überholt, muss aber auch selber häufig Bummler vor sich überholen, die dazu zwar fast immer halb auf dem Seitenstreifen fahren, aber eben nur halb, sprich man muss trotzdem auf die Gegenfahrbahn ausweichen, wo natürlich ebenfalls ständig Raser die Bummler überholen - so dass man selbst ohne Verkehr in der eigenen Fahrtrichtung ständig auch den Gegenverkehr im Blick haben muss, da dieser davon ausgeht, dass man selber auf den Seitenstreifen ausweicht, um ihnen das Überholen zu erleichtern ...
Fazit: es ist echt stressig, zumal die Straße ziemlich bergig und kurvig ist - was dazu führt, dass bei Regen nicht selten mal jemand aus der Kurve fliegt ... Die aufgestellten Blitzer alle paar Kilometer sind derzeit übrigens alle außer Betrieb, die meisten davon demoliert - wäre ja noch schöner, erst muss der Grieche horrende Spritpreise zahlen, und dann soll er sich auch noch an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten ... das geht dem Griechen dann doch zu weit!
Weiteres zum Thema "Raser in Griechenland" gibt es in einem Beitrag aus 2009 zu lesen und auch zu sehen: GR09 - Meteora
Am Abend in Heráklion gesehen!
Weiter mit dem nächsten Eintrag: KR12 - Santorin (Thira)
*** Labels: Agia Triada, Agios Nikolaos, Lato
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