Heute Vormittag haben wir zunächst den Sigiriya Lion Rock ("Löwenfelsen") erklommen, bevor es dann am Nachmittag weiter gen Süden nach Kandy ging, wo sich die berühmteste aller Reliquien Buddhas, sein "heiliger Zahn", befindet.
Die Anziehungskraft des Sigiriya Lion Rock liegt, neben seiner exponierten Lage, weniger im Gipfel selber, wo sich nur recht spärliche Ruinen eines über 1500 Jahre alten Königspalastes befinden, als vielmehr im eigentlichen Aufstieg auf den Monolithen, der - vorbei an den legendären "Wolkenmädchen" - nur über teilweise ziemlich waghalsige Treppenkonstruktionen zu bewältigen und daher für Menschen mit Höhenangst eher nicht zu empfehlen ist.
Der Felsen gilt als die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in ganz Sri Lanka, und auch der relativ hohe Eintrittspreis von derzeit etwa 27 € (4260 LKR) schreckt die Touristen-Massen leider nicht ab, so dass die Atmosphäre hier teilweise der bei einer Attraktion in Disney World gleicht.
Die Höhe des Felsens wird übrigens fast überall mit "etwa 200 Meter" angegeben, korrekt sind aber nur ca. 160 m, da sich der Gipfel in 363 m Höhe und der Ort Sigiriya bereits auf 200-205 m befindet.
Um Besucheransturm und Hitze etwas umgehen zu können, wollten wir eigentlich schon vor 8 Uhr am Felsen sein, leider hat sich dann aber das Frühstück in unserer Unterkunft derart verzögert, dass wir schließlich erst um 9:15 Uhr am Eingang waren und sowohl an der Kasse als auch auf dem Weg nach oben mehrmals Schlange stehen mussten.
Königlicher Lustgarten, Sigiriya
Felsengarten, Sigiriya
Etwa auf halber Höhe zum Gipfel liegt unter einem Überhang eine Felsengalerie mit den sog. "Wolkenmädchen", die nur über eine Wendeltreppe zu erreichen ist, die sich als Nadelöhr des Aufstiegs herausstellte, so dass wir hier 20 min anstehen mussten - und obwohl es heute recht bewölkt (bei nur 27 Grad) war und die Felswand ohnehin noch komplett im Schatten gelegen hätte, war es dort heute dermaßen schwül-wam, dass ich so viel geschwitzt habe wie nur selten - und das einfach nur vom Rumstehen!
Wolkenmädchen, Sigiriya
Ursprünglich soll (vielleicht) mal die komplette Felsflanke mit über 500 dieser Wandbilder bemalt gewesen sein, übrig geblieben sind davon nur noch etwa 20 (die seitdem mehrfach restauriert wurden).
Der Aufstieg geht weiter entlang der "Spiegelwand", die früher so glatt poliert gewesen sein soll, dass sich der König darin spiegeln konnte; heute ist sie mit zahlreichen Inschriften übersät, wovon einige über 1000 Jahre alt sein sollen.
Spiegelwand, Sigiriya
An der Nordseite des Felsens erreicht man nach weiteren Treppenstufen ein kleines Plateau, die "Löwenterrasse" mit dem namensgebenden "Löwentor": zwei riesige Löwentatzen aus Ziegelstein, über denen sich früher auch noch ein überdimensionaler Löwenkopf befunden haben soll, durch dessen Maul hindurch der Aufstieg führte; in weniger als 10 min erreicht man von hier aus den Gipfel - zum Glück über moderne Stahltreppen und nicht nur über die in den Fels gehauenen Stufen wie einst.
Blick gen Westen (mit dem Kimbissa Temple, siehe SL05 ganz unten)
Auf dem Gipfel des Sigiriya Lion Rock
Blick nach Süden (mit unserer Unterkunft, versteckt im Wald)
Blick gen Norden (zum Pidurangala-Felsen)
Abstieg & Rückweg durch den südlichen Felsengarten, Sigiriya
Kobrahauben-Höhle, Sigiriya
Sigiriya Lion Rock
Nach gut 2 Stunden am Felsen und einer erfrischenden Dusche in der Unterkunft ging es dann am Nachmittag mit dem Bus weiter gen Süden, zunächst von Sigiriya wieder nach Dambulla - mit dem klapprigsten Bus, mit dem ich jemals gefahren bin, für die ca. 20 km hat er (mit zig Zwischenstopps) eine glatte Stunde gebraucht (für 32 Rupien, ca. 0.20 €). Von dort ging es weiter nach Kandy (knapp 80 km in 2:20 h für 93 Rupien, ca. 0.60 €), viertgrößte Stadt und religiöser (und fast auch geographischer) Mittelpunkt Sri Lankas, berühmt für seinen "Zahntempel", in dem (angeblich) ein Zahn von Buddha aufbewahrt wird.
Bus von Sigiriya nach Dambulla
In Kandy angekommen ging es erst mal zu unserer Unterkunft für heute, dem Cafe Aroma Inn: sehr zentral gelegen (keine 5 min zu Fuß zum Zahntempel), die Zimmer sind etwas klein, aber modern eingerichtet, die Klimaanlage ersetzt das Fenster, im dazugehörigen Restaurant gibt's leckeres Essen; Doppelzimmer mit Frühstück und Wifi für etwa 53 € (via booking.com).
Cafe Aroma Inn, Kandy
Kandy liegt übrigens auf gut 500 m Höhe, so dass das Klima hier etwas kühler/angenehmer ist als in Sigiriya.
Blick von der Unterkunft zum Bahirawakanda Buddha, Kandy
Kataragama Devale (Lord Kataragama Tempel), Kandy
Am späten Nachmittag ging es dann in Richtung Zahntempel (Sri Dalada Maligawa), um während der abendlichen Puja-Zeremonie (1000 LKR, ca. 6.50 €) einen kurzen Blick auf die Schatulle zu erhaschen, in dem sich die Buddha-Reliquie befinden soll - den Zahn selber bekommt man nämlich nicht zu sehen; die Zeremonie sowie auch die Kloster-Anlage sind aber den Besuch durchaus wert, für den mal wieder gilt: lange Hosen, bedeckte Schultern, Schuhe aus.
Vorab gab es aber noch etwas Sightseeing in der unmittelbaren Umgebung des Zahntempels.
Colombo Street, Kandy
Queen's Hotel, Kandy
St. Pauls Church, Kandy (wird gerade renoviert, daher verschlossen)
Maha Vishnu Devale, Kandy
Raja Wasala (Königspalast), Kandy
Natha Devale, Kandy
Vel Bodhiya, Kandy
Muhada Wewa, Kandy Lake
Palle Vahala (Nationalmuseum), Kandy
Sri Dalada Maligawa (Zahntempel), Kandy
Magul Maduwa (Königliche Audienzhalle), Kandy
Rajah Tusker Hall, Kandy
Natha Devale, Kandy
World Buddhist Museum, Kandy
Nach der Erkundung des Außenbereichs ging es in den eigentlichen "Palast des Heiligen Zahns", wo die Puja-Zeremonie begleitet von Trommeln und Flöten gerade begonnen hatte. Im oberen Stockwerk werden dann die Besucher(massen) an dem nur zu den Pujas geöffneten Schrein entlang geführt, um für ein paar Sekunden einen Blick auf die reichlich verzierte Reliquien-Schatulle in Form einer Dagoba werfen zu können.
Sri Dalada Maligawa (Zahntempel), Kandy
Alut Maligawa, Kandy
Sri Dalada Maligawa, Kandy
Kandy bei Nacht
Abendessen (links: mein Chicken & Cheese Kottu) im Cafe Aroma Inn, Kandy
Zum nächsten Tag: SL07 - Zugfahrt ins Hochland
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Für Neueinsteiger auf meinen Seiten gibt es hier einen Überblick darüber, was es hier sonst noch alles zu sehen gibt - viel Spaß beim virtuellen Verreisen!
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2 Kommentare:
Gut, dass ihr zeitlich vor seid, da kann ich immer vor dem Bett gehen, nochmal rein sehen. Da sind doch viele Leute( wahrscheinlich Deutsche)auf den Treppen unterwegs.
Kein Leihauto dort? Viel Spass weiter.Ma
Bei Bus- und Zugpreisen von ca. 1 € pro 100 km braucht man keinen Mietwagen, zumal man so mehr "Kontakt mit den Einheimischen" bekommt als wenn man immer nur im Mietwagen sitzt. Deutsche sind viele unterwegs, ja, aber auch viele Japaner und auch Osteuropäer.
Viele liebe Grüße, Mike
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