Donnerstag, 3. November 2022

AP21 - Barbados (Rückreise) & Fazit



Letzter Halt auf meiner 3-wöchigen Fahrt mit der AIDAperla von Hamburg quer über den Atlantik in die Karibik: Barbados.

Auch hier war ich schon öfter, 2003 für mehrere Tage und zuletzt im Januar 2017.
Da der Abflug erst für 17:15 Uhr geplant war, hatte ich ursprünglich die Idee, tagsüber noch etwas durch die Hauptstadt Bridgetown bzw. entlang der angrenzenden Strände zu bummeln, habe es dann heute aber lieber entspannt angehen und daher sein lassen, da es weiterhin sehr schwül und heiß (29 Grad) war und ich nicht völlig durchgeschwitzt in den Transferbus zum Flughafen (Abfahrt 14:30 Uhr direkt am Anleger) bzw. den Flieger steigen wollte und ich ja alles schon gut kannte.
Außerdem mussten alle abreisenden Passagiere heute erst zu einem "Identitätsabgleich" (Vorzei­gen des Reisepasses) sowie (zu einer vorgegebenen Zeit) zum anschließenden Check-in für den Flug in eine Halle direkt am Terminal, was eine ganze Stunde (10-11 Uhr) gedauert hat, so dass die Zeit für ein anschließendes Sightseeing ohnehin eher knapp war (erst recht, wenn man danach evtl. noch mal aufs Schiff wollte, für einen letzten Snack oder um sich frisch zu machen).



Ausblicke am Vormittag


Blick zum Pebbles Beach (ca. 25 min zu Fuß entfernt, siehe KA11)


Die Celebrity Millennium am Nachbaranleger

Die Koffer der abreisenden Passagiere (etwa 1000 der 2500 Gäste an Bord, der Rest schippert noch eine weitere Woche durch die Karibik, zusammen mit ca. 700 neuen Passagieren, die heute angereist sind) mussten bereits bis 2 Uhr in der Nacht vor die Kabine gestellt werden, damit die Crew sie heute früh gesammelt von Bord bringen und in die Halle stellen konnte. Dort musste dann jeder Passagier seinen Koffer abholen und am "Check-in-Schalter" wieder abgeben, um seine Bord­karte für den Flug zu bekommen; am Flughafen konnte man dann gleich zum Gate bzw. zur Sicher­heits­kontrolle, den Koffer bekam man erst wieder nach der Ankunft in Frankfurt zu Gesicht.




Schlange stehen für den "Identitätsabgleich" (ca. 40 min)


"Check-in-Schalter"


Sammelstelle an Bord für das Handgepäck (Diskothek D6, unbewacht)





Letzte Eindrücke von Bord




Bye Bye AIDAperla mit Kapitän & Co.


Parliament Building

Bei der Busfahrt zum Flughafen (30 min) ging es zunächst quer durch Bridgetown vorbei an einigen zentralen Gebäuden, aufgrund der stark getönten Busscheiben (das Foto oben ist farblich nachbearbeitet) habe ich mich aber nicht mit Fotografieren abgemüht, sondern entspannt die Fahrt genossen; für Bilder der Sehenswürdigkeiten von Bridgetown siehe den Eintrag von Januar 2017.


Ankunft am Flughafen (15:15 Uhr)


Es geht an Bord (16:50 Uhr)

Leider verzögerte sich anschließend der für 17:15 Uhr geplante Abflug noch bis 18 Uhr, so dass ich von meinem schönen Fensterplatz (den ich zufälligerweise zugewiesen bekommen hatte) kaum was hatte, da es dann beim Abflug schon dunkel war und es erst kurz vor der Ankunft in Frankfurt wieder allmählich heller wurde.




Sonnenuntergang (17:20-17:45 Uhr)


Abendessen

Nach "The Batman" im TV gab es eine Portion Schlaf und nach insgesamt 8:22 h Flugzeit (Dank Rückenwind) die Landung in Frankfurt – wobei man ja eigentlich noch die 1:10 h vorher und 20 min danach hinzurechnen müsste, was also fast 10 h "im Flieger" ergibt.


Blick auf Schwalbach und Kronberg im Taunus (ganz unten rechts wohnen meine Eltern!)


Im Anflug auf die "Landebahn Nordwest" in Frankfurt

Anschließend ging es per Bahn wieder zurück nach Hamburg, ausnahmsweise mal ohne Verspätung, so dass ich gegen 15 Uhr wieder dort war, wo vor genau 3 Wochen die Reise mit der AIDAperla begonnen hatte.

***

Fazit: Auch meine 5. Transatlantikfahrt (und 11. Kreuzfahrt insgesamt) war eine wirklich schöne, entspannte Reise – noch vor wenigen Jahren hätte ich nicht gedacht, dass sowas (für mich) auf einem Kreuzfahrtschiff möglich wäre, auch 6 Seetage hintereinander waren kaum denkbar, aber: es ist auszuhalten, meist sogar sehr gut!

Zu den allgemeinen Vor- und Nachteilen von Kreuzfahrten habe ich inzwischen ja schon mehrfach was geschrieben (u.a. hier), auch die AIDA-spezifischen Besonderheiten finden sich schon im Fazit zu meiner 1. AIDA-Reise (2019 mit der AIDAvita von Hamburg nach Montreal).

Hier daher nur noch ein paar (neue) Anmerkungen zur aktuellen Reise:

– Die AIDAperla ist ein sehr modernes Schiff und vom Design innen wie außen für meinen Geschmack recht ansprechend, sehr hell und bunt und dabei doch elegant und stilvoll.
– Das inzwischen AIDA-typische Konzept des von mehreren Seiten/Decks zugänglichen Theatriums mitten im Schiff (anstatt eines "geschlossenen" Theaters im Bug) ist durchaus praktisch, da man unkom­pliziert kommen und gehen und so auch mal schnell in eine Veran­stal­tung "reinschnup­pern" kann, auch 10 min nach dem Beginn bzw. auch vorzeitig wieder gehen kann, ohne andere dabei zu stören. Schade nur, dass es kaum "gute Plätze" gibt: auf dem eben­erdigen Deck 6 hat man (außer in der ersten Reihe) stets andere Köpfe "im Bild", von den Sitz­plätzen auf Deck 7 sieht man immer nur durch eine Glasscheibe auf die Bühne (was ich irgendwie unschön finde), und von Deck 8 sieht man eigentlich von fast keinem Platz die komplette Bühne, wenn überhaupt.



– Die "überbreite" Außenpromenade auf Deck 7/8 bietet ein gut genutztes zusätzliches Platz­angebot (wie etwa auch auf der MSC Seaview), leider kann man dadurch aber von den Außen­be­reichen auf Deck 15 nicht direkt senkrecht nach unten bis zur Wasserlinie schauen.
– Auch der Blick nach vorne ist von den Oberdecks nur sehr eingeschränkt möglich (von Deck 17 mit "viel Schiff" im Bild sowie dem nicht für alle Passagiere zugänglichen Patiodeck 16) – dafür gibt es aber den nahezu einmaligen "Ausguck" auf Deck 7 ganz vorne im Bug, von dem man einen grandiosen 270-Grad-Rundumblick auf das Meer – manchmal sogar mit Delphinen – hat (und der überraschend wenig von den Passagieren genutzt wird). Einziges Manko dort sind die fehlenden Sitzgelegenheiten ...


Delphine vor dem Bug (bei Lanzarote)

– Neben dem besagten "Ausguck" zählten zudem die beiden seitlichen Skywalks hinten auf Deck 15 zu meinen Lieblingsplätzen an Bord, insbesondere zum Beobachten der An- und Ablegema­nö­ver sowie der Sonnenuntergänge. Auch die Außenbereiche auf Deck 6 seitlich vom Theatrium haben mir gut gefallen, um meist wind- und sonnengeschützt in Ruhe den freien Blick aufs Meer zu genießen – wenn man denn einen der wenigen Stühle dort ergattern konnte.
– Leider nur sehr selten war ich am Heck (obwohl ich den Ausblick von dort üblicherweise sehr mag), da man sowohl rund um die Lanai Bar auf Deck 7 als auch auf Deck 14 rauchen durfte, zwar jeweils nur auf einer Seite, der Zigarettenrauch zog aber gerne auch zur anderen Seite, so dass ich einen Aufenthalt dort meist recht unangenehm fand und schnell wieder weg war. Gleiches galt für den Poolbereich in der Mitte von Deck 15, hier empfing einen eigentlich an nahezu jeder Stelle ein Rauchgeruch.



- Besonders gefallen hat mir die fast abendliche Lasershow um 22 Uhr im Beach Club als Intro für die jeweils folgende Abendveranstaltung. Passend zu wechselnder Musik gab es hier für jeweils 4-5 min eine tolle Lichtershow, mit der ich leicht glücklich zu machen bin. Auch im Theatrium gab es während der Fahrt 3-4 Mal eine ebenso sehenswerte Lasershow (am Ende einer Veranstaltung), jeweils aber ohne Ankündigung, so dass man Glück haben musste, sie hier mal zu sehen.
– Angenehm war die (wie bei solchen Positionierungsfahrten üblich) geringe Auslastung des Schiffs, mit nur 2507 Passagieren während der Transatlantikpassage (bei 1643 Kabinen mit einer Kapazität von über 4300 Passagieren) war es nirgends wirklich "voll", so musste man auch beim Verlassen des Schiffes für einen Landgang eigentlich nie Schlange stehen. Auch die geringe Anzahl an (Klein-)Kindern an Bord sehe ich bei solchen Fahrten ja immer als Pluspunkt; beim Abschnitt bis Teneriffa waren, bedingt durch die Ferienzeit in einigen Bundesländern, noch 150-200 Minder­jährige mehr an Bord, wodurch es in einigen Bereichen eben deutlich trubeliger war.



– Weniger schön: viele Liegen und Liegestühle waren schon ab dem frühen Morgen mit Hand­tüchern belegt – oft durchgehend bis zum Abend, auch wenn sie meist nur für wenige Stunden genutzt wurden, also etwa auch nicht während einer 2-stündigen Mittagspause, wo ja jemand anderes die Liege hätte nutzen können, der vielleicht nicht durchgehend von 12 bis 14 Uhr im Restaurant saß. Der deutsche Rentner (was ja die große Mehrzahl der Gäste an Bord war) wurde hier seinem Ruf leider sehr gerecht – ein Glück, dass das Schiff nicht ausgelastet war, sonst hätte dies sicher zu mehr Ärger an Bord geführt, wenn viele Gäste eben keine "freie" Liege mehr finden, aber sehen, dass viele stundenlang nur mit Handtuch und Buch belegt sind.



– Zur Kabine (10441, siehe AP01): mit der mittigen Lage auf Deck 10 war ich zunächst sehr zufrieden, lagen von hier alle Bereiche des Schiffes doch etwa gleich nah/weit entfernt, auch waren die Schiffsbewegungen hier kaum zu spüren und (zunächst) kaum Motorengeräusche zu hören, so dass es eigentlich sehr ruhig war. Eigentlich, denn eine Ecke der Kabine hat auf See fast durch­ge­hend mal leiser, mal lauter geknarzt, und während des stärkeren Seegangs in der Biskaya bzw. auf dem Weg nach Lissabon war zusätzlich ein recht lautes "Klopfen" alle paar Sekunden zu hören, was wirklich sehr unangenehm war; zum Glück war ja aber während der 6 Seetage auf dem Atlantik kaum Wellengang, so dass es bis auf das Knarzen dann wieder deutlich ruhiger war.
– Bei Veranstaltungen aus dem direkt darunter liegenden Theatrium hat man Musik und Ton von dort leise mitgehört, was ich aber nicht allzu dramatisch fand, da ich häufig zu der Zeit gar nicht in der Kabine war und es zudem nach 22 Uhr dort immer ruhig war. Etwas irritierend war lediglich, wenn man sich die Show doch zeitgleich im Kabinen-TV angesehen hat, dass der TV-Ton 1-2 Sekunden zeitversetzt ankam.



– Das Restaurant-Angebot empfand ich als sehr vielfältig (wobei ich ja "nur" in den 5 Buffet-Re­stau­rants war) und meist auch sehr geschmackvoll, nicht nur, weil es jeden Tag "Schmeckerfatz"-Eis gab. 😀 Schön auch, dass es im Fuego täglich bis 23 Uhr noch warme Speisen und auch Getränke gab, wobei es ja in der Scharfen Ecke sogar noch bis 1 Uhr immer eine Currywurst gegeben hätte (auf die ich aber nie zurückgreifen musste).
– Etwas ungewohnt war, dass Männer ab 18 Uhr auch in den Buffet-Restaurants eine lange Hose tragen sollten (das kenne ich weder von MSC noch Costa so), was bei fast 30 Grad Außentempe­ra­tur hieß, dass man abends (etwa nach dem Betrachten des Sonnenuntergangs) immer erst mal wieder in die Kabine musste, um sich umzuziehen, bevor man zum Essen gehen durfte ... nicht allzu tragisch, aber in meinen Augen doch etwas überflüssig (zumal einige auch abends weiterhin ihre Flip-Flops trugen, was ich für einen Restaurantbesuch wesentlich unpassender finde als eine Shorts).



– Stichwort Corona: abgesehen davon, dass man am Check-in einen Nachweis über eine vollstän­dige Impfung sowie ein negatives Testergebnis vorlegen musste, gab es an Bord keinerlei Ein­schrän­kun­gen mehr durch Corona. Auch der Besatzung war zum ersten Mal seit 2 Jahren frei­ge­stellt, ob sie weiterhin eine Maske trägt oder nicht. Je nach Gerücht gab es während der gesamten 3 Wochen 5-30 Coronafälle an Bord, bei 2507 Passagieren und 962 Crewmitgliedern also eine recht geringe Anzahl; direkt "mitbekommen" hat man während der Fahrt davon eigentlich nichts, manch­mal standen vor einigen Kabinen volle/leere Essensteller (Betroffene mussten mindestens 5 Tage in einer Balkonkabine in Isolation verbringen), aber das konnte natürlich auch der normale Kabinenservice sein. Auch die Schiffsärztin, die ich während der Fahrt mehrfach (zufällig) getrof­fen und mich jeweils kurz mit ihr unterhalten habe, hat diesbezüglich von einer "entspannten Situation" gesprochen, besonders im Vergleich zu Fahrten im Frühjahr, wo es offenbar jeweils eine große Anzahl an positiven Fällen gab.



– Zum Wetter: nahezu durchweg sonnig und während der Atlantikpassage mal wieder eine Woche lang "Ententeich", also nahezu kein Seegang und Sonne pur. Der Kapitän meinte, so eine ruhige Transatlantikreise habe er noch nie erlebt – da war er offenbar noch nie mit mir unterwegs, denn auf meinen bisherigen 3 Fahrten zwischen Europa und der Karibik bzw. Brasilien war es ja eigent­lich immer so (lediglich auf der Route "obenrum", von Island nach Kanada mit der AIDAvita, war es deutlich schaukeliger). Und auch in Europa hatten wir durchaus Wetterglück, einen Tag vor oder nach unserem jeweiligen Aufenthalt war es meist deutlich schlechter.

Zum Schluss noch der obligatorische Blick auf die Reisekosten:
1659 € für die gesamte Kreuzfahrt (inklusive nur knapp 100 € Einzelbelegungszuschlag) mit All-you-can-eat-Vollpension, Getränken während der Mahlzeiten (Softdrinks, Bier und Wein), Trans­fer in Barbados und Rückflug nach Frankfurt sowie 150 € Bordguthaben (die mir das WLAN an Bord sowie zahlreiche Wasserfla­schen (zu je 2.50 €/Liter) bezahlt haben), 3 € für den Corona-Test vorab, 32 € die Fähre zum Schiff am Tag der Abreise sowie die heutige Bahnfahrt zurück nach Hamburg und insgesamt 38 € Ausga­ben an Land (für Eintritte, Getränke, 2 Minibus-Fahrten auf Sint Maarten sowie die Fähren auf Martinique und Grenada) ergeben zusammen 1732 € bzw. gut 82 € pro Nacht.

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