Letzter Halt in der Karibik mit der Norwegian Viva: Falmouth an der Nordküste von Jamaika.
Leider fegte Ende Oktober der Hurrikan Melissa mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h im Zentrum, genau hier zwischen Falmouth und dem 30 km westlich gelegenen Montego Bay, quer über die Insel und verursachte starke Schäden, von denen noch viele sichtbar sind; zahlreiche Häuser haben beschädigte (oder gar keine) Dächer mehr, einfache Bauten sind sogar komplett zerstört, die meisten Palmen haben es nicht überlebt, viele Haushalte sind noch ohne Strom etc.

Hurrikan Melissa (28.10.25)
Da natürlich auch die touristische Infrastruktur getroffen wurde, fuhren für mehrere Wochen keine Kreuzfahrtschiffe mehr die Insel an; seit wenigen Tagen jedoch sind die Häfen wieder geöffnet (und auch einiger der touristischen "Attraktionen"), so dass wir heute wie geplant von 9:30 bis 16 Uhr angelegt haben, mit gemischten Gefühlen: einerseits fühlt es sich komisch an, hier einen "unbeschwerten Urlaubstag" zu verbringen und (Katastrophen-)Sightseeing zu machen, während die Bevölkerung wahrlich andere Probleme hat, andererseits bringen Touristen auch Geld ins Land, was dringend für den Wiederaufbau benötigt wird.

Stadtzentrum von Falmouth nach und vor dem Hurrikan
Da ich heute schon zum 4. Mal auf Jamaika war (nach März 2018 in Montego Bay mit der MSC Opera, Dezember 2016 mit der MSC Armonia mit einem Ausflug u.a. zu den Dunn's River Falls bei Ocho Rios sowie 2 Wochen im November 2003) und die wesentlichen Tourihighlights in der Umgebung schon kenne, habe ich heute ab 10 Uhr lediglich einen Spaziergang durch Falmouth unternommen (bei sonnigen 30 Grad), anschließend ging es zu Fuß in einer knappen Stunde zur östlich gelegenen White Bay (Infos dazu weiter unten).
Ankunft in Falmouth
Hafenterminal
Rundgang durch Falmouth
Weg nach White Bay
Bei meinen Vorbereitungen der Reise (noch in Hamburg) hatte ich bei GoogleMaps in White Bay den nächstgelegenen Strand gesehen – ohne zu wissen, dass ein kleiner Abschnitt davon (beim Blue Waters Beach Club) derzeit der einzige Strand in der näheren Umgebung ist, der für Touristen wieder zugänglich (bzw. mit der entsprechenden Infrastruktur ausgestattet) ist, so dass hier heute unzählige Passagiere waren (für 10 US$ Eintritt und jeweils etwa 10-20 US$ für die 5 km Taxifahrt).
Da die Person am Eingang mitbekommen hatte, dass ich den kompletten Weg vom Schiff hierher zu Fuß gegangen war (vermutlich als Einziger heute), durfte ich für ein paar Fotos netterweise auch umsonst rein; man hätte mir schon Geld zahlen müssen, damit ich hier freiwillig länger bleibe, schon allein wegen der üblichen lauten Musikbeschallung an solchen Orten.
Blue Waters Beach Club
Weiter östlich liegen einige größere Hotels, die aufgrund der Schäden durch den Hurrikan weiterhin geschlossen sind, so dass auch der Zugang zu deren Stränden gesperrt ist. Ganz im Osten der Bucht habe ich dann aber doch noch einen Weg zum Strand gefunden, wo außer mir niemand sonst war, erst etwas weiter scheint eine Anlage wieder geöffnet zu sein, wo ich einige Personen gesehen habe.
Weg durch White Bay
Strand in White Bay (beim 876 Beach Club)
Den Rückweg bin ich als Anhalter gefahren, nach 2 min zu Fuß auf der Hauptstraße hat eine einheimische Familie angehalten und mich direkt bis nach Falmouth zurück gebracht.
Markt in Falmouth
Rückweg zum Schiff
Abfahrt
Am Abend wollte ich noch mal ins italienische Spezialitätenrestaurant Onda – by scarpetti gehen, da ich die Pizza dort letzte Woche ausgesprochen lecker fand. Da man aber alleine schon von der Pizza ziemlich satt wird, und man mit einem der "More at Sea"-Dining-Gutscheine 4 Gerichte bestellen kann (2 Vorspeisen, wozu tatsächlich auch die Pizza gehört, ein Hauptgericht und ein Dessert), hatte ich die Idee, einen weiteren Passagier mitzunehmen und uns die 4 Gerichte zu teilen, was trotzdem mehr als ausreichend ist; dies habe ich so auf anderen NCL-Schiffen schon öfter gemacht (jeweils im Sushi-Restaurant), wo das nie ein Problem war.
Heute hieß es aber, dass dies nicht möglich sei, außer mein Gast zahle auch die 40 US$, die ein Besuch hier kostet, wenn man keinen Gutschein hat – selbst, wenn er selber keine Speisen bestelle, da er ja "einen Platz besetze" bzw. "das Teilen von Speisen nicht vorgesehen sei". Da mehrere Tische frei waren und ich ohnehin auch alleine einen Zweiertisch (nur für mich) bekommen hätte, war dies für uns mehr als unverständlich und natürlich keine Option. Man bot mir allerdings an, meine Bestellung kostenlos auf die Kabine liefern zu lassen, was wir zunächst für eine abwegige Idee hielten, da dort weder 2 Stühle noch ein geeigneter Tisch vorhanden sind. Nach kurzer Überlegung haben wir uns dann aber doch für diese Variante entschieden, da sie uns soo absurd schien, um uns dieses "einmalige Erlebnis" entgehen zu lassen. (Ich sitze auch zu Hause beim Essen oft im Schneidersitz auf meinem Bett, und mit einem der Beistelltische neben dem Bett und dem Hocker in der Kabine haben wir auch für meinen Gast eine praktikable Notlösung gefunden.)
Unser Menü des Abends
Abendshow ("Icons")
Abendumtrunk
In der Nacht zu heute wurden übrigens die Uhren um eine weitere Stunde zurück gestellt, zu Deutschland liegen wir nun 6 h zurück.
*** Labels: NCL Sao
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