Dienstag, 24. September 2024

EU05 - Le Havre & Étretat (Frankreich)



Heute hat die Costa Diadema um 7 Uhr in Le Havre angelegt, mit etwa 165.000 Einwohnern größte Stadt der Normandie und nach Marseille zweitgrößter Hafen in Frankreich.

Das im 2. Weltkrieg fast komplett zerstörte Stadtzentrum besticht mit einem soliden Beton-Charme, der es ohne große Sehenswürdigkeiten sogar zum UNESCO-Welterbe gebracht hat. Le Havre wird vor allem angelaufen, um Ausflüge in die (schönere) Umgebung anzubieten, etwa zu den nahe gelegenen Städten Honfleur und Rouen oder auch zum über 200 km entfernten Mont-Saint-Michel und nach Paris, was jeweils mit knapp 3 h Fahrt je Strecke verbunden ist.

Mein Plan für heute war, nach einem Bummel durch Le Havre zum knapp 30 km nördlich gele­ge­nen Étretat zu fahren, das für seine Steilküste mit mehreren pittoresken Felsbögen bekannt ist (und wo ich bislang noch nie war).
Allerdings hat es am Morgen zunächst heftig geregnet, so dass ich erst um 10:40 Uhr von Bord bin, als der Regen etwas nachgelassen hatte bzw. es auch mal Abschnitte ohne Regen gab (bei etwa 15 Grad), so dass die Zeit für einen Ausflug nach Étretat schon recht knapp war, da es keine wirklich gute Verbindung zwischen den beiden Städten gibt. Ab dem Bahnhof fährt zwar ein Direktbus (Linie 21), der braucht aber "über die Dörfer" etwa 1½ h; alternativ geht ab dem Rathaus ein Bus zur Stadtgrenze von Le Havre (Linie C4), wo man dann in die Linie 13 umsteigen muss, die unter­wegs auch noch viele Stopps macht, so dass ich am Vormittag noch unschlüssig war, ob (und wie) ich mich überhaupt auf den Weg machen soll.



Verregnete Aussichten am Morgen

Von Costa gab es heute einen Shuttlebus (13 €) in die Innenstadt, zu Fuß sind es vom Anleger aber auch nur knapp 20 min.







Weg ins Stadtzentrum





Cathédrale Notre-Dame


Muséum d'Histoire Naturelle









Le Volcan (Kulturzentrum)


Bibliothèque Oscar Niemeyer


Hôtel de Ville du Havre (Rathaus)

Als ich neben dem Rathaus war, kam gerade ein Bus der Linie C4 vorbei, also bin ich spontan rein, um damit an den nördlichen Stadtrand zu fahren (und dann dort umzusteigen oder evtl. per An­hal­ter nach Étretat zu kommen, es gibt da eigentlich nur eine Straße, sollte also nicht soo schwierig sein).
Im Bus konnte man dann aber leider weder bar noch mit Kreditkarte zahlen, sondern nur per App oder mit einer speziellen, vorher aufgeladenen Chipkarte, was ich beides nicht hatte ... also bin ich eben zu Fuß weiter und einen kurzen Teil des Wegen mit einer Standseilbahn gefahren (0.50 €).



Funiculaire

Von der Bergstation ging es dann zu Fuß weiter stadtauswärts, inzwischen war es 12:10 Uhr, "wenn ich bis um 14 Uhr nicht in Étretat bin, kehre ich um", so mein Limit.
Um 12:45 Uhr war ich an der D940, und nach 3 min hat ein Auto angehalten und mich mitgenom­men! Eigentlich hatte der Fahrer nicht vor, komplett bis nach Étretat zu fahren, sondern mich auf halbem Weg an einer der Bushaltestellen rauszulassen, was für mich ja völlig ok gewesen wäre. Als er dann aber hörte, dass der Bus kein Bargeld nimmt zum Bezahlen, hat er mich spontan doch die knapp 30 km bis nach Étretat gefahren – und um 13:15 Uhr war ich schon dort – so schnell (und günstig) wäre es mit keiner anderen Variante gegangen!


Eglise Saint-Martin, Le Tilleul











Étretat

Vom Strand aus führt zu beiden Seiten ein Weg auf die Klippen, die Kreidefelsen "nach links" sind aber wesentlich spektakulärer, so dass ich mir (aus Zeitgründen) den Weg "nach rechts" heute gespart habe, zumal die kleine Kirche dort oben derzeit eingerüstet ist.


Porte d'Amont


Porte d'Aval (auch: Falaises d'Aval)










Chambre des Demoiselles


Valleuse de Jambourg & La Manneporte


Aiguille d'Etretat

















La Manneporte (von Süden aus gesehen)

Von 13:30 bis 14:30 Uhr bin ich vom Strand zum letzten Aussichtspunkt gegangen (wo man noch weiter bis zum nächsten Strand runter gehen kann, wofür heute aber meine Zeit nicht ausreichte); zurück ging es dann (bei Nieselregen) in 30 min.


Zurück am Strand

Da der Regen gerade aufhörte, bin ich dann noch den Weg am Kiesstrand bis zum nördlichen Felsentor gegangen.








Port d'Amont


Port d'Aval & Aiguille d'Etretat

Um 15:40 Uhr stand ich wieder an der Straße in Richtung Le Havre, um 17:30 Uhr war "Alle an Bord" (für die geplante Abfahrt um 18 Uhr), das sollte zeitlich also gut passen, man fährt ja nur etwa 30 min, so mein Plan.



Allerdings kamen dort deutlich weniger Autos als gedacht vorbei, nur etwa 1-2 pro Minute ... so dass ich nach 30 min noch immer dort stand und langsam etwas nervös wurde ... bis dann zum Glück doch endlich jemand hielt und mich immerhin die ersten 10 km mitgenommen hat.



Der nächste hat mich dann wieder etwa 10 km mitgenommen, und noch einer bis zum Stadtrand von Le Havre, gut 6 km entfernt vom Hafen (nach je etwa 5 min Wartezeit). Inzwischen war es 16:45 Uhr, zu Fuß also bis 17:30 Uhr nicht zu schaffen – und stadteinwärts zu trampen ist erfahrungs­gemäß nicht ganz leicht. Zum Glück fuhren dort aber pausenlos Autos vorbei, und nach knapp 10 min hat dann doch einer angehalten, juchuu!



Eigentlich wollte er nur in die Nähe des Rathauses, ist dann aber sogar einen kleinen Umweg gefahren und hat mich um 17:10 Uhr an der Straße zum Hafen rausgelassen, wo ich vom Vormittag ja wusste, dass es von dort nur 15 min zu Fuß zum Terminal sind, meine Weiterfahrt auf dem Schiff war also gesichert! 😀

Unterwegs ging es auch noch am Stadtstrand und der Kirche St. Joseph (mit dem markanten hohen Turm) vorbei, womit die wesentlichen "Sehenswürdigkeiten" von Le Havre komplett sind (leider ohne ein Foto zu machen).


Es geht wieder an Bord

Mit mir gemeinsam kamen noch zahlreiche Costa-Ausflugsbusse zurück (auf die das Schiff immer wartet), der letzte sogar erst um 17:55 Uhr – ich hätte das Schiff also auch noch erreicht, wenn ich erst 30 min später angekommen wäre, aber sowas weiß man halt leider vorher nicht.








Um 18:15 Uhr dann eine Durchsage: wegen einer "medizinischen Ausschiffung" verzögert sich die Abfahrt noch etwas ...
Erst um 19:30 Uhr kam dann schließlich ein Krankenwagen, um eine Passagierin abzuholen – heute hätte ich also sogar 2 h später kommen können und das Schiff trotzdem noch erreicht!



Statt um 18 Uhr haben wir dann erst um Punkt 20 Uhr abgelegt, so gab es dann wenigstens die Ausfahrt noch in der Abenddämmerung als schönen Abschluss des Tages.


Es geht endlich los!









Abfahrt (20-20:15 Uhr)


Abendshow ("LED Tron Dance"/"Illuminati Dance Crew")

Die heutige Abendshow kannte ich schon von diesem April, also habe ich sie mir diesmal (nur) bequem im Kabinen-TV angesehen.



"Silent Night"-Party (mit Musik über Kopfhörer; 23 Uhr)

Zum nächsten Eintrag: EU06 - Seetag #2

*** Labels: Etretat

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