Auch heute war es wieder wunderbar sonnig, mit 2 schönen Flügen und einem Ausflug hoch zum Monte Grappa in 1775 m Höhe.
Gleich nach dem Frühstück ging es mit unseren 2 Bussen hoch bis auf knapp 1600 m, zum höchstgelegenen Startplatz hier (der nur kurz unterhalb des Monte Grappa mit seinem Monument zu Ehren der Gefallenen des 1. Weltkrieges liegt) und daher "Panettone" genannt wird, weil ein Teil des Monumentes mit etwas Phantasie wie ein Panettone (eine italienische Kuchenspezialität) aussieht.
Straße gen Monte Grappa
Für eine Besichtigung des Monuments war am Morgen keine Zeit, da das Wetter hier oben sehr schnell umschlägt und wir ohnehin schon viel Glück hatten, dass ein Start von hier überhaupt möglich war. Also alle schnell raus aus dem Bus, Schirme ausgelegt und los - und genussvoll die knapp 1400 Höhenmeter in knapp 25 Minuten zum Landeplatz gegleitet ...
Blick zum Monte Grappa
Startplatz "Panettone"
Gerold startet (problemlos) mit kleinem "Verhänger" in den Leinen
Während alle anderen den schönen Flug erst mal mit einem "Landebier" begossen haben ...
... wollte ich das schöne Wetter nicht ungenutzt lassen und habe mich noch mal auf den Weg zum Monte Grappa gemacht (kurzerhand begleitet von Stefan, einem weiteren Flieger). Natürlich sind wir die 18 km hoch zum Gipfel nicht zu Fuß gegangen, sondern sind fast den kompletten Weg mit einem netten italienischem Paar in ihrem Auto getrampt! :-)
Als wir oben ankamen, war vom Gipfel erst mal so gut wie nichts zu sehen, weil inzwischen dichter Nebel den Berg umhüllte - also haben wir uns erst mal die Galleria angesehen, ein verzweigtes unterirdisches Tunnel-Labyrinth aus dem 1. Weltkrieg.
Eingang zur Galleria
(Bilder sind beim Rausgehen aufgenommen, da zunächst alles im Schatten/Nebel lag)
Galleria
Als wir wieder aus der Galleria raus kamen, hatte sich der Nebel gelichtet und wir konnten das Monument in seiner ganzen Pracht bewundern - immer mal wieder kurz unterbrochen von neuen Nebelschwaden, die das ganze aber eigentlich noch um so beeindruckender gemacht haben!
Für jeden Gefallenen eine Plakette (Foto von Stefan, Danke!)
La Madonnina del Grappa
Zum Vergleich: 1975! :-)
Monument am Monte Grappa
Von dort oben konnte man auch unseren Startplatz vom frühen Morgen sehen, der fast durchgehend im Nebel lag, so dass von den dort wartenden Fliegern nur einer wage- oder eher übermutig in die Wolken rein gestartet ist, alle anderen haben nach ca. 2 Stunden wieder einpacken und nach unten fahren müssen - Fazit: der flinke Flieger fängt den Flug! :-)
Flieger am Startplatz "Panettone"
Nach unten ging es dann wieder ¾ des Weges mit einem netten Italiener im Auto und die letzten 4 km zu Fuß - genau rechtzeitig, um gemeinsam mit den anderen zu einem letzten Flug zu starten!
Ich war zwar wieder eine knappe Stunde in der Luft (bis auf 1025 m) - habe aber weder Kühe noch sonstiges Getier da gesehen - gut so! :-) Ich hätte sogar auch noch länger oben bleiben können, habe aber über den Funk gehört, dass alle anderen schon wieder gelandet waren, also habe ich mich auch fix auf den Weg nach unten gemacht, sonst wären sie noch ohne mich wieder nach oben zum Hotel gefahren ...
Zum Abschluss gab es dann noch mal ein zauberhaftes Essen bei Flavia & Walter im Chalet Stella Alpina - wirklich sehr zu empfehlen, der Laden!
(Nachtrag von 2013: inzwischen haben die Besitzer gewechselt, derzeit ist das ganze eher eine Art Hostel, ohne Verpflegungsmöglichkeiten am Abend, meine Empfehlung also hinfällig geworden.)
Fazit: eine tolle Woche, 5 Tage Strahlewetter wie noch nie zuvor (sagen die, die schon 10-15 Mal mit dabei waren!), keiner hat sich 'nen Fuß verknackst oder auch nur einen Kratzer zugezogen - besser hätte es nicht laufen können!
Am nächsten Morgen ging es dann um 9 Uhr wieder zurück nach Sonthofen und am Abend dann weiter mit der Bahn nach Hamburg - die beiden Highlights der Rückreise:
- der Zugbegleiter hat am Abend die Samstags-Ergebnisse der 1. Bundesliga durchgesagt (St. Pauli hat gewonnen!) - endlich mal ein sinnvoller Service in der Bahn!
- beim Umsteigen in Nürnberg hat mich ein junger Mann gefragt, ob ich evtl. auf dem Weg nach München sei und er mich mitnehmen könne - er hatte an meinem großen Swing-Rucksack erkannt, dass ich Gleitschirmflieger bin, und sei selber einer - nette Jungs, diese Flieger! :-)
So, das war's mal wieder - herzliche Grüße an alle, die virtuell "mitgereist" sind, demnächst geht es hier weiter - wohin, lasst Euch überraschen, schaut einfach ab & zu mal wieder rein!
Bis dahin, Euer Mike
PS: Wieder zurück in Hamburg habe ich in den vergangenen Tagen einen Zusammenschnitt einiger kurzer Videoaufnahmen aus dieser Flugwoche gebastelt:
Weitere Bilder vom Gleitschirmfliegen (im Allgäu) gibt es hier (September 2010), hier (Juni/Juli 2010) sowie hier (August 2009).
Weitere Bilder vom Gleitschirmfliegen in Italien gibt es inzwischen hier (Oktober 2011).
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Für Neueinsteiger auf meinen Seiten gibt es hier einen Überblick darüber, was es hier sonst noch alles zu sehen gibt - viel Spaß beim virtuellen Verreisen!
Ein Klick auf die Bilder öffnet sie übrigens in groß!