Samstag, 2. Mai 2009

VAE08 - Oman: Khasab & Delphine



Heute ging es also in den Oman – genauer gesagt: in die Provinz Musandam, eine kleine Exklave an der Nordspitze der arabischen Halbinsel; der viel größere Rest des Sultanats Oman grenzt südlich an die Vereinigten Arabischen Emirate an (siehe Karte).
Musandam wird wegen seiner typischen Fjordlandschaft auch "Norwegen Arabiens" genannt – nur, dass es vom Bewuchs hier wohl etwas karger ist.



Die Einreise war problemlos – aber erst mal kam natürlich die Ausreise dran, und hier wollte tatsächlich jemand einen Zettel haben, wo das Nummernschild meines Mietwagens drauf stand. Ich glaube zwar nicht, dass er unbedingt genau meinen aufwendig besorgten Versicherungs­nach­weis sehen wollte (siehe VAE06), aber da stand es ja auch drauf, also hab ich ihm den ganz stolz gezeigt, und 25 Dirham später (umgerechnet ca. 5 €) war er zufrieden. Dafür habe ich einen kleinen Zettel bekommen, den mir dann der nächste Beamte wieder abgenommen hat ...

Bei der Einreise in den Oman einen Grenzposten weiter hat mein Auto keinen interessiert, dafür wollten die aber 60 Dirham haben (12 €), für ein Visum – und schon war ich drin.





Bukha Castle (stand weder im Reiseführer noch auf der Karte – und schon gar nicht, dass es da gleich 2 gibt!)





Bukha Castle, Nummer 2






Weg nach Khasab

Einzig wirklich nennenswerter Ort hier ist Khasab, ca. 40 km von der Grenze weg, mit 20.000 Einwohnern, ein paar Hotels und zahlreichen Ausflugsbooten (Dhaus), um die Fjorde entlang zu schippern.
Ursprünglich hatte ich den Plan, erst am nächsten Tag eine der Touren zu machen, da ich aber genau pünktlich für die Nachmittagsfahrt ankam, habe ich mich spontan umentschlossen und sie doch schon heute gemacht (3 h für etwa 30 €) – ich hätte sie am nächsten Tag sicherlich nicht ganz soo entspannt genießen können, mit dem Wissen im Hinterkopf, dass ich nach dem Ende der Tour (16:30 Uhr) noch ca. 200 km mit dem Auto fahren muss, um rechtzeitig meinen Flieger zu bekommen, und noch nicht mal im richtigen Land bin ...
Ich hätte es zwar vermutlich locker geschafft, aber so ist mir doch etwas wohler – und es war mir auch ganz egal heute, dass die Tour später anfing (weil die beiden indischen Familien, die mit mir mitgefahren sind, 30 Minuten zu spät zum Treffpunkt kamen) und auch später zu Ende war, im Gegenteil, so war das Licht zum Fotografieren abends um so besser! :-)









Mit der Dhau in den Khawr Sham


Juchuu, Delphine! Auf der Hinfahrt aber leider noch etwas unfotogen ...




Ankern vor Telegraph Island

Ich hatte kurz überlegt, auch ins Wasser zu gehen, aber just in dem Moment, als ich meine Bade­hose anziehen wollte, rief gerade einer der Inder, der schon im Wasser war, wild um Hilfe, weil er Wasser geschluckt und wohl nicht damit gerechnet hatte, dass es salzig war ... da habe ich mich spontan wieder umentschieden. :-)


Mann über Bord! Ach nee, nur einer der Inder beim Schwimmen ...

Die paar Fische, die es zu sehen gab, konnte man auch prima vom Boot aus angucken, und besser fotografieren sowieso!









Unser Kapitän beim Rückwärtssalto ...


... und beim Navigieren, mit dem Co-Piloten am Steuer







Rückfahrt







Toll!


Delphine in Bewegung






Iranische "Schmugglerboote"

Die Schnellboote oben pendeln wohl täglich über die Straße von Hormus zwischen dem Oman und dem ca. 50 km entfernten Iran um z.B. Schafe gegen Elektroartikel zu tauschen – ob legal oder nicht, konnte ich nicht ganz rausbekommen, denn auch die Info unseres Kapitäns, dass sie der omanischen Polizei Geld zahlen und dafür einen Zettel bekommen, der es ihnen erlaubt, hilft da nicht wirklich weiter ... oder?





Am Abend bin ich dann noch etwas ins Landesinnere gefahren – der Kapitän auf dem Boot hatte eine ganz gute Karte dabei, und ich hatte mir den Weg zu einer wirklich schönen Bucht gemerkt, die man zwar eigentlich nur mit 4-Rad-Antrieb hätte erreichen sollen, aber ich wollte mal schauen, wie weit ich kam – als Wegbeschreibung hatte ich mir gemerkt: "Ab Beginn der Schotterstraße genau 9 km geradeaus, dann an der Kreuzung links ab und weitere 5 km bis zum Strand".



Und nach genau 9 km kam dann tatsächlich eine Abzweigung, bloß sah es nach weiteren 5 genau so aus:


Nicht wirklich eine Bucht, oder?

Konnte es aber auch gar nicht, weil die letzten 5 km hätten nämlich steil bergauf und wieder -ab gehen müssen, "meine" Straße aber war zwar ziemlich holprig, blieb aber komplett flach. Da hatte wohl irgendwas mit der Karte oder meiner Wegbeschreibung nicht gestimmt ... naja, ein Erlebnis war es trotzdem!


So hätte es übrigens aussehen sollen (Khawr an Najd, aus dem Reiseführer abfotografiert)

Als ich wieder zu Hause (in Deutschland) war, habe ich mal bei GoogleMaps nachgeshen, wo ich denn eigentlich lang gefahren bin – und zu meiner Überraschung festgestellt, dass ich wohl doch genau den richtigen Weg gefahren bin (rote Linie bis zum Kreuz; gestrichelt = Schotterstraße), bloß hätte ab dann die Wegbeschreibung noch etwas weitergehen müssen mit: "ab hier noch mal links ab und auf den Berg rauf" (weiße Linie). Ich war also dem Ziel näher, als ich dachte! Na, fürs nächste Mal weiß ich jetzt Bescheid.


Um den Weg besser zu sehen: auf die Karte klicken!

Übernachtet: Lake Hotel in Khasab, für 250 Dirham/52 € (hieß früher wohl mal Qada, zumindest stand das auf den Zimmerschlüsseln).
Gefahren heute: 156 km.


Lake Hotel, Khasab

Zum nächsten Tag: VAE09 - Oman & Burj Khalifa (Dubai)

PS: Für weitere Bilder aus anderen Teilen des Oman siehe 2 Einträge von 2023: CT13 - Salala & Mughsail Beach und CT15 - Muscat (Oman)

*** Labels: Hormuz

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