Montag, 29. Dezember 2008

GR04 - Korinth & Mykene



Heute Morgen habe ich als Erstes mal "mein" neues Auto abgeholt: einen VW Polo 1.4 united (2008) (von National, gebucht über autoeurope.de für 134 € für die Woche) – was auch immer das united soll, viel Schickschnack hat er nicht drin (wer's weiß oder rausfindet, darf es gerne als Kommentar schreiben, würde mich freuen). Fahren lässt er sich aber ganz gut, das ist ja schließlich die Hauptsache.



Mein feuerrotes Spielmobil vor Akrokorinth

Da ich zuletzt ja mehrere Wochen in den USA Auto gefahren bin, musste ich mich erst einmal wieder daran gewöhnen, mit drei Pedalen zurecht zu kommen – aber nachdem ich ihn bei der ersten Ampel beim Bremsen beinahe abgewürgt hatte, weil ich (natürlich) nicht gleichzeitig auf der Kupplung war, habe ich mich dann doch überraschend schnell wieder damit angefreundet. Und auch mit dem Schalten selber – wobei es trotzdem irgendwie lästig ist. Genauso wie das ständige Schauen auf den Tacho – die Cruise-Control-Funktion vermisse ich im Vergleich zu "meinem" RAV4 am meisten!
Apropos Geschwindigkeit – Griechen sind Raser! Während in den USA von 10 Überholvorgängen 9 mal ich derjenige war, der ein anderes Auto überholt hat, ist es hier genau umgekehrt. Für doppelt durchgezogene Linien oder diese Schilder mit dem roten Kreis und einer Zahl in der Mitte scheinen Griechen irgendwie blind zu sein – die liegen in der Unfallstatistik garantiert weit vor uns, da gehe ich jede Wette ein!

Auf meinem Weg gen Westen lag heute als Erstes der Kanal von Korinth bei Isthmia.



Kanal von Korinth

Danach ging es vorbei am eigentlichen Korinth – vorbei im wahrsten Sinne des Wortes, weil nach dem Abfahren von der Autobahn zur Suche nach der antiken Ruinenstadt die Landstraße nach ein paar Kilometern plötzlich wieder zur Autobahn wurde, und die nächste Abfahrt erst in 20 km kam! Womit ich auch kaum mehr Worte über die Beschilderungen hier verlieren muss – es gibt sie einfach (fast) nicht!

Oder Schilder sehen so aus wie hier, was leider auch nicht viel hilft:



Also habe ich meinen Plan kurzerhand umgedreht und mir erst mal Mykene angeschaut, das lag nämlich in der Nähe der besagten (zweiten) Autobahnabfahrt.


Gesamtansicht von Mykene


Der Eingang: das Löwentor


Königsgräber von ca. 1600 v. Chr.




Mykenisches Kuppelgrab



Fast wie ein Ganggrab in Irland! Bis auf die Olivenbäume drumherum ...


Schatzhaus des Atreus


Der Rest dort sieht eher so aus ...

Anschließend bin ich dann natürlich noch mal zurück nach Korinth – diesmal allerdings über die Landstraße, um mich nicht noch mal auf der Autobahn zu verfahren – und habe es dann auch tatsächlich gefunden.





Allerdings war dann das antike Korinth (nur ein kleines Areal etwas außerhalb des heutigen Korinths) etwas enttäuschend, neben den paar Säulen des Apollo-Tempels gibt es dort eigentlich eher wenig Imposantes zu sehen. Vielleicht war ich aber auch schon von Athen zu sehr verwöhnt, vielleicht lag’s (auch) am Wetter, das zwar heute durchgehend trocken, aber weiterhin sehr bewölkt war, so dass die Postkartenbilder, wie ich sie aus den Reiseführern kannte, und die Realität vor Ort recht wenig gemeinsam hatten.


Überblick – im Hintergrund: Akrokorinth (s.u.)



Apollo-Tempel




Antikes Korinth



Souvenir, Souvenir ...

Um so eindrucksvoller fand ich dann Akrokorinth, ein Festungsberg (575 Meter) gleich nebenan, den ich eigentlich schon wegen des Hoch-und-die-gleiche-Straße-wieder-runter-fahren-müssens und des bescheidenen Wetters auslassen wollte. Da aber Korinth weniger Zeit benötigte als eingeplant, bin ich dann doch noch spontan auf den Hügel rauf – man kommt die ersten ca. 300 Meter mit dem Auto hoch, den Rest muss man zu Fuß erklimmen – und es war DAS Highlight des heutigen Tages!
Zum einen hat man von dort eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung, selbst bei bedecktem Himmel, und zum anderen gibt es da wesentlich mehr zu sehen als unten, ein Sammelsurium aus Bauwerken der gesamten letzten 2500 Jahre. Und es ist natürlich viel weniger los, außer mir waren noch knapp 10 andere Leute auf dem gesamten Berg, und da alles auch noch viel "urwüchsiger" ist, ohne Absperrseilchen und Infotafeln, was es genau wo zu sehen gibt, fühlte man sich viel mehr als "Entdecker" statt unfreier Tourist auf vorgegebenen Wegen. Toll!


Da geht es hoch!



Zufahrt & Eingang


Blick zurück


Antikes Recycling!



Blick zum antiken Korinth


In der Moschee


Es geht noch höher!



Fränkische Burg


Blick von der Burg auf Eingang, Moschee & Umgebung


Fast wie die Chinesische Mauer ...


Stau!


Akrokorinth von der anderen Seite aus gesehen

Inzwischen war es dann schon 15:30 Uhr, und bis zum grob geplanten Tagesziel, dem antiken Olympia, waren es noch ca. 200 km – davon 2/3 auf kurvigen Bergstraßen mitten durch eine wunderschöne Winterlandschaft, so dass es bis zum Sonnenuntergang (ca. 17:30 Uhr) definitiv nicht mehr zu schaffen war.




Fahrt in den Sonnenuntergang

Etwa 60 km vor Olympia habe ich dann in Langadia (oder auch Lagkadia, da sind sich die Karten nicht so einig), einem idyllischen Bergdorf in ca. 1000 Metern Höhe, ein Hotel gefunden, und tippe hier gerade meinen Bericht. Internet gibt’s hier allerdings nicht, also werde ich den Text erst später hochladen.



Langadia


Highlight des Ortes ...


Griechen mögen Lichterketten, Teil 2

Übernachtet: Kentrikon-Maniatis Hotel (35 € inkl. Frühstück), gefahren: 292 km.

Auf nach Olympia: GR05 - Olympische Sonne

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Für Neueinsteiger auf meinen Seiten gibt es hier einen Überblick darüber, was es hier sonst noch alles zu sehen gibt – viel Spaß beim virtuellen Verreisen!

Ein Klick auf die Bilder öffnet sie übrigens in groß!

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