Donnerstag, 30. Juni 2022

OS10 - Kiel (Ausschiffung) & Fazit



Nach einer wirklich sehr schönen Fahrt auf der Ostsee mit der Costa Fascinosa stand heute früh mit der Rückkehr nach Kiel leider die Ausschiffung an.

Die Costa Fascinosa hat heute nicht am Ostseekai in unmittelbarer Nähe zur City angelegt (wie am Tag der Abreise), sondern am Ostuferhafen, der ca. 7 km vom Hauptbahnhof entfernt liegt. Mit einem öffentlichen Bus kommt man aber auch von hier relativ unkompliziert zum Bahnhof, und da ich mein Gepäck selber mit von Bord genommen habe, ging die Ausschiffung recht schnell und rei­bungs­los – außer, dass alle Passagiere die etwa 300 m von der Gangway zum Koffer­terminal nur mit einem Shuttle-Bus überwinden durften, was die Abreise durch das Anstehen für den Bus völlig unnötigerweise (etwas) aufgehalten hat.


Ankunft am Ostuferhafen (7:50 Uhr) mit Blick zum Ostseekai zur ...


Queen Victoria und ...


Mein Schiff 6











Ausschiffung (8:20 Uhr)

Dadurch, dass ich meinen Koffer selber mit von Bord genommen habe, musste ich ihn nicht schon bis Mitternacht fertig gepackt vor die Kabinentür stellen, hatte ihn immer im Blick und musste ihn am Terminal auch nicht noch lange suchen – und durfte sogar noch mit als Erster von Bord, was will ich mehr.


Bushaltestelle unweit des Terminals

Auch die Fahrt zurück nach Hamburg verlief diesmal ohne Zwischenfälle, so dass ich nur gut 2 h später schon zu Hause war.



Home sweet home

Fazit: schön war's! Eine tolle Route mit sehenswerten Städten, bestes Sommerwetter, wenig Trubel auf dem Schiff und all das zu einem Schnäppchenpreis.

Zu den allgemeinen Vor- und Nachteilen von Kreuzfahrten habe ich ja u.a. hier schon was ge­schrie­ben, und die diversen Mankos der fast baugleichen Costa Pacifica, die genau so auch auf die Costa Fascinosa zutreffen, möchte ich hier auch nicht im Detail wiederholen (wie die ungünstig platz­ierten Wasserhähne in der Kabine, die wenig attraktive/genutzte Außenpromenade auf Deck 3, die eingeschränkte Sicht direkt nach unten von den oberen Außendecks oder auch die wenig "guten Sitzplätze" im Bordtheater).

Hier daher nur noch ein paar Anmerkungen zur aktuellen Reise mit der Costa Fascinosa:

– Das offene Lidodeck im Heck hat mir deutlich besser gefallen als der entsprechende Bereich auf der Costa Pacifica, wo der Pool unter einem (meist verschlossenem) Glasdach liegt.
– Auf dem obersten Deck kann man zwar (größtenteils) nur durch Glasscheiben direkt nach vorne schauen, aber immerhin ist es überhaupt möglich, dass auch "normale" Passagiere den Ausblick nach vorne genießen können, auf vielen anderen Schiffen befindet sich hier ja ein exklusiver Bereich für die "Premiumgäste" an Bord (wie der MSC Yacht Club oder die X-Lounge bei TUI).



– Mit nur etwa 1200 Passagieren (bei 1508 Kabinen) war das Schiff weniger als "halb voll", was ich als sehr angenehm empfand, weil es dadurch überall recht ruhig war, zumal auch die Mehrzahl der Gäste aus deutschen Rentnern bestand, die generell weniger Geräuschkulisse fabrizieren als ein Schiff voller italienischer oder auch brasilianischer Familen, wie ich es z.B. von den Transatlantik­fahrten nach Brasilien (leidgeplagt) gewohnt bin.
– Durch die geringe Auslastung waren zwar die Zeiten für das Abendessen im Buffet-Restaurant recht eingeschränkt (19-20 Uhr), zumal sich die Mehzahl der Rentner abends lieber in anderen Restaurants hat bedienen lassen. Ich konnte mich aber gut damit arrangieren und bin trotzdem immer satt geworden, auch wenn die Speisenauswahl etwas eingeschränkt schien, was ich aber angesichts der geringen Anzahl an Passagieren durchaus verständlich finde.
– Anders als im Mai auf der MSC Splendida durfte man sich im Buffet-Restaurant (leider) nicht selber bedienen, sondern musste dem Personal hinter dem Tresen sagen, was man gerne hätte, und bekam es dann auf einen Teller gelegt. Einerseits vielleicht etwas hygienischer, andererseits aber deutlich umständlicher, weil man sich nicht mal eben "einen ganz kleinen Happen von hier und von da" nehmen kann, sondern sich der Einfachheit halber auf eher wenige Gerichte (oder etwa Zutaten beim Frühstücksmüsli) beschränkt.



– Abgesehen davon gab es auf dem Schiff eigentlich keine Einschräkungen mehr durch Corona, nirgends musste man irgendwelche Sitzabstände einhalten oder gar eine Maske tragen. Einerseits schön, sich so "uneingeschränkt" an Bord bewegen zu können, andererseits ist dann z.B. eine fast vollbesetzte Infoveranstaltung im Theater am Tag vor der Abreise mit vielen hustenden Passagieren schon etwas kritisch zu sehen.
– Etwas schade ist, dass es nach 20 Uhr bei Costa keinerlei Snacks mehr gibt (außer gegen Bezahlung), anders als bei MSC, wo man sich durchgehend bis 2 Uhr nachts immer noch irgendwo was nehmen kann. Auch damit konnte ich mich aber arrangieren, so dass ich die Zeiten von 20 Uhr bis zum Frühstück am nächsten Morgen stets ohne Hungerattacken überstanden habe; "für den Notfall" hatte ich ja die zweite Essenszeit im Bedien-Restaurant gewählt (20:50 Uhr), davon aber letztlich nie Gebrauch machen müssen.
– Das Treiben der etwa 300 Sachsen auf "musikalischer Schlagerseereise" (siehe OS02) war zum Glück immer nur auf die Chérie Lounge beschränkt, so dass man von dieser Sonderveranstaltung überall sonst auf dem Schiff nichts mitbekommen hat – außer dem vielen Sächsisch, das man z.B. beim Frühstück ungewöhnlich oft von den Nachbartischen zu hören bekam.



– Positiv erwähnt sei zudem der unkomplizierte Kabinenwechsel am Einschiffungstag (Details siehe bei OS01), der auch trotz der geringen Auslastung nicht als selbstverständlich anzusehen ist.
– Die Reise war ja eigentlich schon für 2021 geplant, damals wären Landgänge aber (bei nahezu alle Kreuzfahrten weltweit) nur im Rahmen von organisierten Ausflügen möglich gewesen, erst seit April/Mai 2022 sind auch wieder individuelle Ausflüge auf eigene Faust möglich, was mir ja 100x lieber ist! Unter diesem Aspekt ist also die Verschiebung von 2020 bzw. 2021 auf 2022 durchaus positiv zu sehen, trotzdem bleibt es natürlich bedauerlich (wenngleich sehr verständlich), dass jetzt St. Petersburg nicht angelaufen werden konnte, was ja mein ursprünglicher Grund für die Buchung einer Ostsee-Kreuzfahrt war. Trotzdem war ich auch mit der geänderten Route wirklich sehr zufrieden, 6 sehenswerte Städte in 6 Tagen, das ist anders als mit einem Kreuzfahrtschiff nicht zu machen, vermutlich würde man auf eigene Faust mehr als doppelt so lange brauchen und schon alleine für die vielen Fährfahrten mehr bezahlen müssen.
– Schön auch: selbst für mich "Vielreisen­den" waren mit Helsinki, Tallinn, Riga (Bild unten) und Klaipeda gleich 4 Städte dabei, in denen ich bislang noch nie war.



– Das Wetter hätte mit Temperaturen von 20 bis 33 Grad und nahezu Sonnenschein pur kaum besser sein können, allein in Danzig hat es mal für 30 min geregnet, aber auch hier zeigte sich davor und danach immer mal wieder die Sonne, mein legendäres "Wetterglück" war mir also auch diesmal hold.

Zum Abschluss noch ein kurzer Überblick über die Reisekosten:
699 € für die Kreuzfahrt (inkl. Vollpension & Trinkgeldern; Details siehe bei OS00), davon 100 € Gutschrift als Bordguthaben aufgrund der Umroutung, die mir den Internetzugang an Bord bezahlt haben (3 GB Datenvolumen für 98 €). Zusätzlich noch 41 € für Eintritte während meiner Land­gänge, 4 € für 3 Eis an Land, 5 € für Transport (Fähre in Klaipeda sowie Züge zwischen Gdingen und Danzig) ergeben zusammen gerade mal 749 € für die gesamte 10-tägige Reise.
(Die Bahnfahrten zwischen Hamburg und Kiel waren durch mein bereits "abbezahltes" 9-€-Ticket quasi umsonst und tauchen daher in der Rechnung nicht auf.)

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Für Neueinsteiger auf meinen Seiten gibt es hier (klicken!) einen Überblick darüber, was es hier sonst noch alles zu sehen gibt – viel Spaß beim virtuellen Verreisen!

Ein Klick auf die Bilder öffnet sie übrigens in groß!

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