Freitag, 20. Februar 2015

NA02 - Capri: Villa Jovis - Anacapri



Heute war es soo schön sonnig hier (bei ca. 16 °C), und da leider für die nächsten Tage Regen angesagt ist, habe ich meinen Plan "ich bin ja 3 Tage hier auf Capri, da kann ich mir schön viel Zeit lassen" spontan über Bord geworfen und heute mehr oder weniger "Capri an einem Tag gemacht", d.h. ich bin von 9 Uhr bis zum Sonnenuntergang (17:45 Uhr) kreuz und quer über die Insel gelaufen, ohne große Pausen – am Ende des Tages waren es wohl um die 20 km.

Das Programm für heute: von der Villa Jovis ganz im Osten bis nach Anacapri an der Westküste – mit zahlreichen Highlights unterwegs: Chiesa di San Michele, Villa Moneta, Villa Lysis, Parco Astarita, Arco Naturale, Grotta di Matermania, Villa Malaparte, Certosa di San Giacomo, Giardini di Augusto, Via Krupp, Marina Piccola, Grotta Azzurra (Blaue Grotte), Sentiero dei Fortini und schließlich die Punta Carena – wo "bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt"!


Hotel Stella Maris ... (Details siehe NA01)






... und der Blick aus meinem Zimmerfenster






Morgendlicher Blick über Capri

Als Erstes ging es am Morgen durch die Altstadt immer gen Osten, vorbei an blühenden Gärten bis zur Villa Jovis (in 50 min), den Ruinen einer Prunkvilla des römischen Kaisers Tiberius aus dem 1. Jahrhundert direkt an den Klippen der Ostküste, 300 m hoch über dem Meer gelegen und Capris größte archäologische Ausgrabungsstätte.



Torre dell'Orologio


Palazzo Cerio, Biblioteca Caprense


Santo Stefano (Bilder von drinnen siehe NA01)




Via Sopramonte


Blick zum Castiglione (in Privatbesitz)







Chiesa di San Michele



Etwa auf halber Strecke war auf einem Wegweiser die Info angebracht, dass die Villa Jovis "vom 1. Dezember bis 28. Februar wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen" ist ... mein Entschluss: "Egal, ich schau trotzdem mal, wie weit ich komme ... es ist ja schon Ende Februar, vielleicht ist ja doch schon wieder geöffnet!"








Villa Moneta





Via Tiberio



Via Lo Capo

Am Ende der Via Lo Capo steht die Villa Lysis (auch Villa Fersen genannt), die aber nur von April bis Oktober für Besucher geöffnet ist. Ab hier führt ein Wanderweg weiter den Berg hinauf gen Villa Jovis.




Villa Lysis






Als die ersten Gebäude der Villa Jovis zu erkennen waren, führte ein kleiner Trampelpfad vom eigentlichen Weg abgehend durch ein paar Büsche direkt drauf zu – und schon war ich etwas unverhofft und schneller als erwartet "drin".





Da ich jeden Moment damit gerechnet habe, auf Arbeiter oder Wachleute etc. zu stoßen, bin ich zunächst noch sehr zögerlich um jede neue Ecke gebogen, bis ich schließlich am höchsten Punkt des Areals, der kleinen Wallfahrtskirche Santa Maria del Soccorso, angekommen war – ohne auch nur eine einzige Person auf dem gesamten Gelände zu sehen.








Santa Maria del Soccorso




Villa Jovis


Blick zum Kassenhäuschen – da gehe ich mal lieber nicht direkt dran vorbei ...


Reste des ehemaligen Leuchtturms (der über 100 m hoch gewesen sein soll)










Villa Jovis

Kurz vor dem offiziellen Eingang konnte man dann eine kleine Böschung hinunter gehen, um wieder auf den eigentlichen Weg zu gelangen, der in einem großen Halbkreis um das Gelände herum führt.
Hier stand dann auch wieder ein Schild mit der Info, dass noch bis Ende Februar geschlossen ist – ob tatsächlich "wegen Restaurierungsarbeiten" oder weil sich im Winter hier nur eher wenige Touristen hin verirren und sich das Öffnen nicht "lohnt" (bei nur 2 € Eintritt), bleibt offen – ist mir letztlich aber auch egal, denn ich war ja auch so drin! :-)




Nur wenige Meter südlich der Villa Jovis liegt der Parco Astarita (Eintritt frei), in dem man von mehreren angelegten Aussichtsterrassen den Blick auf die Umgebung genießen kann. Auch hier war das Eingangstor verschlossen, die Mauer daneben aber stellenweise nur etwa hüfthoch ...
















Parco Astarita


Blick zur Punta Campanella (auf dem Festland)



Blick zurück zur Villa Jovis




Via Tiberio

Wieder an der Chiesa di San Michele angekommen, gelangt man über die Via Matermania und zahlreiche Treppen zum Arco Naturale, einem ziemlich großen Felsbogen hoch über den Klippen.











Via Matermania





Arco Naturale


Zum Größenvergleich: rechts stehen zwei weitere Touristen

Kurz vor dem Abzweig zum Arco Naturale geht rechts die Via Pizzolungo ab, ein steiler Fußweg den Berg hinab, der in einem großen Bogen entlang der Küste wieder gen Stadtzentrum führt.




Via Pizzolungo






Grotta di Matermania



Villa Malaparte







Porto di Tragara

Über einen steilen Treppenweg kann man noch bis zum Porto di Tragara mit Badestelle sowie 2 Restaurants gelangen, da ich ja aber noch einiges an "Programm" vor mir hatte, habe ich mir den Weg nach unten (und wieder zurück) gespart und "fürs nächste Mal" aufgehoben.










Blick zur Marina Piccola





Via Tragara



Via Camerelle

Direkt an der Südküste liegt die Certosa di San Giacomo, ein Kartäuserkloster aus dem 14. Jh., dessen Refektorium das Museo Diefenbach beheimatet; da ich mir dieses jedoch nicht ansehen wollte, habe ich am Eingang gefragt, ob ich auch ohne Eintrittsgebühr einen kurzen Blick in die beiden Kreuzgänge werfen darf – und ich durfte!











Certosa di San Giacomo



Via Matteotti

Unweit der Klosteranlage befinden sich die Giardini di Augusto, eine kleine Parkanlage mit mehreren Terrassen links und rechts des Weges mit hübschen Ausblicken auf die Südküste.

















Giardini di Augusto


Via Krupp

Von hier wollte ich dann eigentlich die Via Krupp weiter gehen, ein 1902 in die Felsen geschlagener Fußweg bis zur Marina Piccola, doch war dieser wegen Steinschlages (schon seit mehreren Monaten) gesperrt – und das verschlossene Tor an den Giardini di Augusto leider nicht so ohne Weiteres überwindbar.



Also musste ich zurück durch die Stadt und für die 500 Meter (Luftlinie) zur Marina Piccola einen (Um-)Weg von fast 2 km gehen.












Via Mulo

An der Marina Piccola gibt es mehrere kleine Badebuchten, wo sich im Sommer die Touristen sicher gegenseitig auf die Füße treten, schließlich gilt die Südküste von Capri als "die Sonnenseite".













Marina Piccola

Für die gut 4 km bis zum nächsten Ziel, dem Stadtteil Anacapri im Westen der Insel, habe ich mir dann mal eine kurze Busfahrt gegönnt und mir dadurch auch die Überwindung von knapp 300 Höhenmetern erspart.




Busfahrt nach Anacapri






Casa Rossa



Chiesa San Michele (leider verschlossen)





Chiesa Santa Sofia

Von Anacapri führt u.a. ein (Fuß-)Weg zur gut 2 km entfernten Grotta Azzurra, der berühmten Blauen Grotte, die jedoch in den Wintermonaten aufgrund der oft rauen See (und der ohnehin recht wenigen Touristen) nicht zugänglich ist.






Fußweg zur Blauen Grotte







Eingang zur Blauen Grotte

Im Sommer sieht es hier ungefähr so aus:


Grotta Azzurra (Foto: Arnaud Gaillard/Wikipedia)

Und drinnen so:



Grotta Azzurra (Foto aus Wikipedia bzw. abfotografierte Postkarte)

In der Nähe der Blauen Grotte beginnt der Sentiero dei Fortini, ein etwa 5 km langer Wanderweg, der vorbei an einigen verfallenen Wachtürmen entlang der zerklüfteten Westküste bis zum Leuchturm an der Punta Carena führt, der Südwestspitze Capris.
Laut Reiseführer sind für den Weg "3-4 Stunden" einzuplanen – allerdings war es inzwischen schon 15:40 Uhr, Sonnenuntergang ist um 17:45 Uhr.
Fazit: "Mal sehen, ob es nicht auch in gut 2 Stunden zu schaffen ist!"







Sentiero dei Fortini





Fortino di Orrico










Sentiero dei Fortini







Fortino di Mesola (je nach Karte auch: Fortino di Campetiello)

Blick über Capri am Fortino di Mesola/Campetiello


Monte Solaro (589 m, siehe NA03)

Inzwischen war eine knappe Stunde vergangen, und laut Karte hatte ich ungefähr schon die Hälfte des Weges geschafft – ich lag also gut im Zeitplan!










Sentiero dei Fortini

Oh, der Weg geht leider nicht mehr halbwegs eben weiter, sondern eine Schlucht (Fiordo d'Argento) runter und wieder hoch – das war auf der Karte irgendwie gar nicht so zu erkennen und könnte den Zeitplan doch noch mal eng werden lassen ...






Blick zurück zum Fortino di Mesola/Campetiello


Torre della Guardia




Fortino di Pino




Juchuu, das Ziel ist in Sicht: der Leuchtturm an der Punta Carena

Allerdings ging es vom Fortino di Pino dann noch mal fast 100 Höhenmeter nach oben, bevor der Weg dann endlich direkt zum Leuchtturm runter ging.


Das (grobe) Höhenprofil (aus Wikipedia, der Ab-/Aufstieg am Fiordo d'Argento fehlt jedoch)







Fortino del Tombosiello








Faro Punta Carena

17:35 Uhr, geschafft - genau rechtzeitig, "wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt"! :-)








Zurück hat mich dann die ca. 4 km bis Anacapri ein Einheimischer im Auto mitgenommen, den Rest des Weges ging es dann wieder per Bus direkt bis vor mein Hotelzimmer.


Meine Route heute: zu Fuß (grün) und per Auto/Bus (rot)

Weiter mit den Bildern von Samstag: NA03 - Monte Solaro & Bootstour

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Für Neueinsteiger auf meinen Seiten gibt es hier einen Überblick darüber, was es hier sonst noch alles zu sehen gibt – viel Spaß beim virtuellen Verreisen!

Ein Klick auf die Bilder öffnet sie übrigens in groß!

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