Gestern hat es leider wieder fast den ganzen Tag nur geregnet, so dass wir – wie auch schon am Montag – nicht zum Fliegen gekommen sind. Am Nachmittag waren wir noch mal in der Stadt, die Bilder davon habe ich beim Eintrag von Montag (IT01 - Bassano del Grappa) einsortiert, da passen sie besser zur Überschrift.
Heute dann sah es, nachdem sich der Morgendunst verzogen hatte, zunächst nach idealen Flugbedingungen aus, Sonnenschein und blauer Himmel:
Blick nach Venedig
Leider waren die Windbedingungen nach dem Durchzug der Kaltfront von gestern noch ziemlich turbulent und böig, so dass wir am Vormittag und Mittag lieber erst mal am Boden geblieben sind – einige Flieger aus anderen Gruppen sind zwar dennoch gestartet, es gab aber ziemlich viele Fehlstarts und auch Einklapper in der Luft, so dass es definitiv gut war, erst mal am Boden zu bleiben.
Ferry hat dann trotz der widrigen Bedingungen doch einen Startversucht gemacht – der prompt frontal in die Büsche ging, zum Glück ohne Blessuren.
Ferrys Schirm in den Büschen
Gegen Mittag dann die nächste Aufregung am Startplatz, "ein Flieger einer anderen Gruppe ist abgestürzt" hört man – sein Übermut, nur ganz knapp an der Baumkante zu fliegen, war gleichzeitig auch sein Schutzengel, denn dadurch war der Weg nach unten nicht mehr weit und er blieb unverletzt, der bereits herbeigerufene Rettungshubschrauber konnte wieder abdrehen.
"Der Bäumer" koordiniert die Rettungsarbeiten! :-)
Gegen Nachmittag wurden die Windbedingungen etwas stabiler, also: raus in die Luft!
Blöderweise hat mich dann beim Start eine kleine Böe genau beim Abheben von links erwischt und mich nach rechts gedreht – sicherheitshalber habe ich dann gar nicht erst versucht, doch noch irgendwie "die Kurve zu kriegen" und in die Luft zu kommen, sondern mich für einen Startabbruch entschieden, was aber leider gar nicht soo leicht ist, wenn man einen Hang bergab läuft und 27 m² Schirm über sich hat, der gerne weiter in der Luft bleiben möchte ...
GoPro-Aufnahme meines Startversuchs (Danke, Stefan!)
Gebremst haben uns dann erst die Büsche dort am Rand, mir selber ist nichts passiert, aber Schirm und Leinen haben sich ziemlich blöd über das hohe Gebüsch gelegt, dessen Dornen die Bergung nicht gerade vereinfacht haben. Monis erster Kommentar "Den kriegen wir da nie raus!", hat sich zum Glück nicht bewahrheitet, doch haben wir zu fünft über eine halbe Stunde gebraucht, und auch das nur, weil uns ein anderer Flieger eine kleine Säge geliehen hat, um den Hauptast, auf dem der Schirm in ca. 4 Meter Höhe lag, zu kürzen.
Danke nochmal an Marléne, Moni, Axel & Ferry für die Hilfe!
Blick aus der Luft (© Andreas Exner)
Als dann endlich alles wieder aus dem Gebüsch befreit war, kam per Funk der nächste Aufreger: "Da sind zwei Flieger in der Luft kollidiert und per Rettungsschirm nach unten, einer davon war wohl von uns ..." (Fotos siehe unten).
Zum Glück gab's nach wenigen Minuten auch schon wieder Entwarnung, beide sind unverletzt in den Bäumen gelandet, der nahende Rettungshubschrauber durfte schon wieder unverrichteter Dinge abdrehen.
Anschließend haben Markus und ich dann meinen Schirm im Detail kontrolliert, und keinen einzigen Schaden gefunden – angesichts der unzähligen Dornen ein kleines Wunder!
Als ich mich dann entschieden hatte, noch mal zu starten, verletzte sich blöderweise eine Fliegerin einer anderen Gruppe beim Start etwas schwerer, so dass zum 3. Mal der Helikopter gerufen wurde und er diesmal auch am Berg gelandet ist – was immer bedeutet, dass gleichzeitig keine Gleitschirmflieger in der Luft sein dürfen, denn beide zusammen vertragen sich nicht gut. Also wurde der Startplatz für weitere Starts gesperrt – und damit war er endgültig aus für mich, der Traum vom Fliegen, zumindest für heute.
Netterweise hat mir Andreas (aus unserer Gruppe), der vor mir gestartet war, seine Fotos von heute überlassen, so dass es hier immerhin doch noch ein paar Luftaufnahmen gibt:
Per Zufall hat Andreas sogar auch Bilder vom heutigen Zusammenstoß gemacht:
Nach dem Zusammenprall hat sich der obere Pilot im Schirm des unteren verfangen, gemeinsam ging es dann abwärts, und mit viel Glück weder auf die Straße noch die Häuser dort, sondern sanft in die Bäume, so dass außer kleinen Schäden an den Schirmen nichts passiert ist!
Wow – was für ein Tag!
Einerseits schade, dass ich letztlich nicht zum Fliegen gekommen bin, andererseits – und das ist natürlich viel wichtiger – schön, dass trotz der diversen Startabbrüche und Abstürze keinem von uns was ernsthaftes passiert ist.
Profiteroles – letzte Leckerei zum Abschied in der Locanda Montegrappa
Alle Fotos im 16:9-Format sind © Andreas Exner – vielen Dank!
Weiter zur Rückreise am nächsten Tag: IT05 - Rückreise
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Für Neueinsteiger auf meinen Seiten gibt es hier einen Überblick darüber, was es hier sonst noch alles zu sehen gibt – viel Spaß beim virtuellen Verreisen!
Ein Klick auf die Bilder öffnet sie übrigens in groß!
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