Heute im Programm: ACTION!
Eigentlich ging es mir nur darum, ein wenig von der Umgebung von La Paz zu sehen, und als ich vor 2 Tagen im Reiseführer gelesen hatte, dass es DIE Attraktion hier sei, mit einem Mountainbike die legendäre Death Road (die mir aus einem TV-Bericht bekannt war) runterzufahren, dachte ich mir: das ist doch eine prima Möglichkeit, aus La Paz rauszukommen, was von der Umgebung zu sehen UND dazu noch Spaß zu haben!
Die sog. "Todesstraße" (El camino de la muerte, auch North Yungas Road) ist eine Schotterstraße, die als "gefährlichste Straße der Welt" gilt, weil sie über viele Kilometer spektakulär an einem Berghang entlang führt, an dem es auf der einen Seite bis zu 1000 Meter senkrecht abwärts geht, ohne irgendwelche Leitplanken etc. Bis vor wenigen Jahren wurde sie noch täglich von zahlreichen LKWs und Autos benutzt, mit mehreren hundert (!) Toten pro Jahr. Inzwischen gibt es eine neuere Straße ein paar Kilometer weiter, und die Death Road wird seitdem fast nur noch von Mountainbikern zum Downhill-Fahren benutzt (heute kamen uns in gut 3 Stunden nur 2 Autos entgegen).
Startpunkt der Downhill-Strecke
Die Downhill-Strecke beginnt am La Cumbre-Paß in 4650 m Höhe, wo man zunächst auf einer geteerten Straße die ersten Kilometer abwärts zum Einfahren nutzen kann, dann folgt ein kurzes Bergaufstück (das man im Bus zurück legt), bis man zur eigentlichen Death Road kommt - insgesamt geht es auf über 60 Kilometern mehr als 3000 Höhenmeter durch fast alle Klimazonen Südamerikas abwärts, bis zum Ort Yolosa in der Nähe der Stadt Coroico bzw. den Yungas, dem Amazonas-Regenwald, wo es am Ende wirklich ganz schön schwül-warm war!
Termikenator! :)
Mein Bike: GT Avalanche (mit Hydraulik-Bremsen)
Eiszapfen am Startpunkt!
Allein die Aussicht auf die Landschaft war grandiso und das ganze wert!
Am Beginn der Death Road war es dann ziemlich nebelig, was zwar zum Fotografieren etwas ungünstig war, das ganze aber noch mystischer und verwegener gemacht hat!
Death Road
Gegen Mitte der Strecke kam dann auch die Sonne raus, zudem wurde es ja ohnehin mit jedem Meter abwärts wärmer, so dass man am Ende ziemlich durchgeschwitzt (und kaputt) war, zumal man zwischendurch auch mal kurze Strecken leicht bergauf fahren musste, und das Gerumpel über die Schotterpiste wirklich in Arme, Po und Beine (zum Abfedern der Schläge) ging, so dass mir am Abend wirklich ALLES weh tat - aber das war es wert! :-)
Im Anschluss gab es in einem Hotel in Coroico ein Mittagessen und eine warme Dusche!
Links die alte Straße (Death Road) - rechts die neue
Rund um das Hotel in Coroico
Die Rückfahrt (über die neuere Straße) hat dann noch ca. 4 Stunden gedauert - vorbei an einem riesigen Fest mitten in den Bergen, wo unser Fahrer mal für 20 min verschwunden war und auf Nachfragen schließlich zugegeben hat, ein Bier getrunken zu haben, was zunächst zu einer längeren Diskussion mit unserer Gruppe (vier Australiern um die 60, einem weiteren Deutschen und mir) führte, wir dann aber doch heil mit ihm gegen 20 Uhr (Abfahrt war um 7 Uhr!) wieder in La Paz angekommen sind ...
Die Tour habe ich mit xtremedownhill.com gemacht, gebucht hier in einem kleinen Büro im Touri-Viertel von La Paz, für 330 Bolivianos, umgerechnet ca. 38 Euro.
Hier noch ein paar Bilder, die einer der beiden Guides aufgenommen hat:
Weiter mit dem nächsten Tag: PE13 - Copacabana (Bolivien)
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Für Neueinsteiger auf meinen Seiten gibt es hier einen Überblick darüber, was es hier sonst noch alles zu sehen gibt - viel Spaß beim virtuellen Verreisen!
Ein Klick auf die Bilder öffnet sie übrigens in groß!
Die Strecke bin ich auch schon mal auf youtube gefahren... ;-) Wir gehen heute über den Pont d'Avignon, das scheint uns etwas sicherer.
AntwortenLöschenAls Mama bin ich froh dass Du wieder gut angekommen bist.Wolfgang Wessner war letztes Wochenende in Bolivien.Hoffentlich ist die Aschewolke bald wieder weg, damit Du heim kannst.
AntwortenLöschenCiao Mama