Nach 5 Seetagen auf der Costa Diadema im Atlantik hieß es heute wieder: Land in Sicht!
Um 7 Uhr haben wir in Praia (portugiesisch für "Strand") angelegt, Hauptstadt des Inselstaates Kap Verde auf der Insel Santiago. Praia ist mit rund 140.000 Einwohnern größte Stadt des Landes und das wirtschaftliche Zentrum der Inseln, die etwa 600 km vor der Küste Afrikas liegen (ungefähr auf der Höhe von Senegal).
Santiago ("Insel des heiligen Jakob") ist mit 991 km² (und 290.000 Einwohnern) die größte der 9 bewohnten Kapverdischen Inseln, gut 50 km lang und knapp 30 km breit; die Insel ist vulkanischen Ursprungs, höchster Berg ist der Pico da Antónia (1394 m) im Zentrum der Insel, wo es (insbesondere nach der Regenzeit von Juli bis November) relativ grün ist, während es in den flachen Küstenregionen das ganze Jahr über wüstenartig trocken ist.
Karte der Insel Santiago (mit Praia ganz im Süden)
Eigentlich war ich für heute darauf vorbereitet, mir Praia (liegt etwa 20 min zu Fuß vom Hafen entfernt) sowie das 13 km westlich gelegene Fischerdorf Cidade Velha ("Alte Stadt") anzusehen, bis 1770 Hauptstadt des Landes, wo schon Vasco da Gama (1497) und Christoph Columbus (1498) angelegt haben.
Nach dem Verlassen des Hafengeländes habe ich mich aber spontan dazu entschlossen, eine Tagestour mit einem der dort wartenden Minibusse mitzumachen, da so zum einen das Problem gelöst war, wie ich von Praia nach Cidade Velha komme, zum anderen habe ich so auch noch weitere Teile der Insel (u.a. das bergige Zentrum) gesehen, da die Tour bis nach Tarrafal ganz im Nordwesten der Insel führte (je 80 km/1:30 h Fahrt ab/bis Praia). Die Stopps an den jeweiligen Orten waren mit je ca. 30 min zwar recht kurz (gerade in Praia hätte man gut mehr Zeit verbringen können), für gerade mal 25 € war es aber trotzdem ein guter Deal, zumal wir von 9 bis 16 Uhr unterwegs waren (inkl. 4x 10-15 min Warten an den 4 Halts, da immer jemand der 9 Mitfahrer zu spät zum Bus zurück kam), bei heute sonnig-diesigen 27 Grad.
Vergleichbare Ausflüge mit Costa hätten 89 € gekostet, der Preis für den Minibus war Verhandlungssache (die 6 Italiener im Bus haben je 20 € bezahlt, ein weiterer Deutscher jedoch sogar 50 €, was auch das erste Angebot an mich war).
Ankunft (6:15-7 Uhr)
Ausblicke auf Praia
Es geht von Bord (8:30 Uhr)
Fußweg durch den Hafen – fast wie zu Hause!
Stadtzentrum von Praia
Die Gebäudebezeichnungen habe ich mal weggelassen, da alles um den zentralen Hauptplatz herum zu finden ist. Ein paar Straßen weiter wäre noch der Sucupira Market gewesen, ein großer Markt für Lebensmittel und Alltagswaren aller Art, dafür war aber leider zu wenig Zeit heute.
Fahrt nach Cidade Velha
Forte Real de São Filipe ("Fortaleza"; Eintritt 5 €)
Strand von Cidade Velha
Wie immer mit dabei: Lucy
Pelourinho (Sklavenpranger von 1512)
Ehemalige Kathedrale Sé
Blick zur Fortaleza
Nossa Senhora do Rosário (von 1495)
Rua Banana, Cidade Velha
Fahrt gen Norden
Kurzer Halt an einem Aussichtspunkt ...
... mit Blick zum Pico da Antónia (1394 m)
Markt in Assomada
Fahrt (in über 800 m Höhe) durch die Serra de Malagueta
Die meisten Touristen machen bei Ankunft in Tarrafal zunächst einen Halt am ehemaligen Gefangenenlager (Campo do Tarrafal) am Ortseingang, wir sind aber gleich weiter zum Strand, wo wir uns auf 45 min Aufenthalt einigen konnten. Theoretisch wäre auch mehr Zeit gewesen, die Gruppe Italiener hatte aber große Angst, das Schiff zu verpassen, so dass wir mit Abfahrt um 14:40 Uhr schließlich um 16:10 Uhr schon wieder am Hafen waren (bei einer "Alle an Bord"-Zeit von 17:30 Uhr für das Ablegen um 18 Uhr).
Campo do Tarrafal
Strand von Tarrafal
Tarrafal
Zurück am Minibus (während die anderen 9 durchgehend am Strand waren)
Rückfahrt
Zurück am Hafen in Praia
Abfahrt im Sonnenuntergang (18-18:45 Uhr)
Abendshow (Talia Alexis als Tina Turner-Double, gesehen im Kabinen-TV)
Fazit meines ersten Aufenthaltes auf den Kap Verden: ganz ansehnlich und mit zahlreichen Wanderwegen in den Bergen für einen längeren Urlaub durchaus geeignet, allerdings war jetzt nach mehreren Monaten Trockenzeit die "tropische Vegetation" im Zentrum der Insel ziemlich dürr und etwas trist, man sollte also wohl lieber am Ende der Regenzeit kommen.
Hier zum Vergleich einige Bilder, wie die Insel im November aussehen kann (mit Dank an Anja!).




Campo do Tarrafal
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